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Bundesliga: 32:26 – Kent-Harry Andersson erst nach der Pause zufrieden

Die SG Flensburg-Handewitt hat eine weitere Stufe in der Bundesliga-Treppe genommen. Nach dem 32:26 (15:16)-Erfolg bei GWD Minden schob sich die Sigurdsson-Truppe auf den zweiten Rang vor und hat sich damit die zehntägige Spielpause redlich verdient. Allerdings brauchte die SG eine gewisse Anlaufzeit. „Ein Auto springt auch nicht immer sofort an“, sagte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Wir mussten uns eine Halbzeit gedulden.“
Die SG hatte eine ganz besonderes „Maskottchen“ mit nach Ostwestfalen genommen. Kent-Harry Andersson war mitgereist und schaute sich die Partie vor Ort an. „Vor allem bei Live-Spielen wächst die Sehnsucht, wieder auf der Bank zu sitzen“, sagte der nach einer Operation pausierende Coach und verteilte kräftig Komplimente an sein Team. „60 bis 70 Prozent der normalen Leistung müssten genügen, um heute zu gewinnen.“ Der Schwede hat in dieser Serie jede Partie per Video oder in der Halle gesehen.
Die Vorschusslorbeeren vermochten seine Jungs zunächst nicht zu bestätigen. Fast fahrlässig ließen sich eine erste Überzahl-Situation aus und scheiterten reihenweise an Malik Besirevic im GWD-Tor. In der Kampa-Halle war urplötzlich kräftig Stimmung. Das 2:5 (8.) hatte aber keine Schockwirkung. Schon fünf Minuten später jubelte Marcin Lijewski über die erste Führung, Joachim Boldsen warf sogar das 8:6 (16.).
Der SG gelang es aber nicht, davonzuziehen. Auch Kent-Harry Andersson wurde nun etwas unruhig. „Minden spielt aggressiv in der Deckung“, sagte er. „Wir müssen mehr Geduld im Angriff zeigen.“ Zudem verblüffte ein gewisser Moritz Schäpsmeier die SG-Abwehr, die erneut ohne Rückhalt Jan Holpert (Hüfte) auskommen musste. Dan Beutler bekam nach einer Viertelstunde eine schöpferische Pause, konnte nach seiner Rückkehr aber auch nicht verhindern, dass Moritz Schäpsmeier zwei Sekunden vor der Sirene die überraschende Pausenführung der Hausherren markierte. „Der Druck der letzten Wochen war sehr groß, da musste ein müdes Tal fast zwangsläufig kommen“, versuchte Viggo Sigurdsson, die matte Vorstellung zu erklären.
Seine Halbzeitansprache wirkte jedoch. Die 6:0-Deckung der SG agierte nun wesentlich entschlossener. Die Ostwestfalen mussten hart um ihre Treffer kämpfen. Schon zehn Minuten nach Wiederbeginn – es hieß 23:18 – waren die Messen in der Kampa-Halle gelesen. Mit nur fünf Torschützen war Minden letztendlich nicht variabel genug besetzt, um die SG zu gefährden. „Zehn Minuten haben wir richtig Gas gegeben, 50 Minuten mussten wir kämpfen“, zog Joachim Boldsen ein passendes Fazit.


 

GWD Minden – SG Flensburg-Handewitt 26:32 (16:15)
GWD Minden: Besirevic, Buhrmester – Gudjonsson (4), Just (7/3), Simon (4), Schäpsmeier (7), Kusilew (4), Hynek, Kunisch, Witte, Cehajic
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (ab 1.), Herold (15.-24.) – Lackovic (2), Nielsen (1), Eggert (4/1), Jensen (3), Christiansen (7/2), Vranjes, Johannsen (4), Lijewski (5), Boldsen (4), Lauritzen (1), Knudsen (1)
Schiedsrichter: Ehrmann/ Künzig (Odenthal/ Karlsruhe); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Hynek 4, Schäpsmeier 2 – Lijewski 2, Lackovic 2, Christiansen 2); Siebenmeter: 3/3:5/3 (Eggert und Christiansen scheitern an Besirevic); Zuschauer: 2500
Spielfilm: 2:0 (4.), 4:1 (6.), 5:2 (8.), 5:6 (13.), 6:8 (16.), 8:10 (20.), 10:10 (21.), 13:14 (27.), 15:14 (29.) – 17:15 (31.), 17:22 (39.), 19:25 (43.), 21:25 (46.), 21:27 (49.), 23:27 (51.), 23:30 (54.), 26:31 (57.)

 

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