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Kellerkind ärgerte die SG

Handball-Kellerkind GWD Minden entwickelt sich so langsam aber sicher zum Spielverderber für die SG Flensburg-Handewitt. Zwar gelang den Ostwestfalen nicht eine Wiederholung des Punktgewinns aus dem letzten Jahr, dennoch - die favorisierten Gäste bewegten sich erneut in der Kampa-Halle am Rande einer Blamage. Erst dank einer gehörigen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit sicherte sich die SG mit einem 32:26 (15:16)-Sieg den erwarteten Erfolg.
Unter die nur rund 2500 Zuschauer hatte sich auch SG-Coach Kent-Harry Andersson gemischt, der Schritt für Schritt seine Rückkehr in sein Berufsleben vorbereitet. "Vor allem durch die Live-Spiele wächst die Sehnsucht, wieder auf der Bank zu sitzen", so der Schwede. Unter der Regie von Viggo Sigurdsson, seiner erstklassigen Vertretung, machte die SG mit dem abstiegsbedrohten Gegner aber keinesfalls "kurzen Prozess". Im Gegenteil: Die erforderliche Grundeinstellung mangelte und drückte sich in einer schwachen Chancenverwertung sowie einer schwammigen Abwehr aus.

Johnny Jensen stauchte seine Mitspieler zusammen.

Da ausgerechnet der in den A-Kader der schwedischen Nationalmannschaft berufene SG-Keeper Dan Beutler hinter einer harmlosen 6:0-Deckung einen schwachen Tag erwischt hatte, und "Magier" Jan Holpert aufgrund Hüftprobleme nicht einsatzfähig war, gehörte Youngster Simon Herold ab der 15. Minute der Platz zwischen den Pfosten.
Zwar mühte sich der Gast den 1:4-Fehlstart (7.) langsam auszubügeln, wirklich in den Griff bekamen die Nordlichter das "freche" Kellerkind aber keinesfalls. Immer wieder nutzten die GWD-Rückraum-Spieler den großzügig bemessenen Freiraum, um gegen den defensive und harmlose SG-Abwehr reichlich Tore zu erzielen. Selbst mit einem Donnerwetter konnte "Handball-Gott" Johnny Jensen seine Mitspieler nicht aus der Lethargie reißen. Nach dem Motto - irgendwie wird es schon klappen - bot der Champions League-Teilnehmer eine enttäuschende Leistung und lag völlig verdient gegen die wacker kämpfenden Mindener zur Pause mit 15:16 in Rückstand.
Die Ansprache von Sigurdsson, die keine fünf Minuten dauerte, schien volle Wirkung zu haben. Seine Schützlinge hatten ihre Form wohl in der Kabine gefunden, den nach Wiederanpfiff drehten Jensen und Co. mächtig auf. Eine kräftige Portion Aggressivität getankt und nun entschlossener im Handeln setzte sich die SG ab dem 17:17 (32.) über 22:17 (39.) und 27:21 (50.) klar ab und feierte über 31:24 (55.) einen am Ende ungefährdeten 32:26-Pflichtsieg.