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Bundesliga: Ungefährdeter Start in Wetzlar

Der erste Tabellenführer der Bundesliga-Saison 2006/2007 heißt SG Flensburg-Handewitt. Zwar ist die statistische Aussagekraft nach dem vorgezogenen Spiel vom Freitagabend noch nicht allzu groß, doch der souveräne 32:25 (18:11)-Erfolg bei der HSG Wetzlar macht Lust auf mehr. „Es ist bestimmt noch Luft nach oben“, meinte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm, schob aber zufrieden nach: „Wir sind vernünftig aufgetreten.“
Alle machten sich warm. Doch als es ernst wurde, betraten zwei Akteure der SG doch nicht das Spielfeld. Jan Holpert (Adduktoren-Verhärtung) und Michael Knudsen (Fußverletzung) mussten mit ihren Blessuren nichts riskieren. Die SG war stark genug, auch ohne diese beiden wichtigen Kräfte, das Geschehen jeder Zeit zu diktieren. Keeper Dan Beutler nervte die Hessen vor allem im ersten Durchgang, Joachim Boldsen unterstützte Johnny Jensen am Kreis. Schon nach 20 Minuten hatte der Favorit aus dem Norden ein 12:5 herausgeworfen.
„Wir standen wirklich gut in der Abwehr“, freute sich SG-Trainer Viggo Sigurdsson. „Man sah, dass wir gewarnt waren.“ Er wusste, dass der SC Magdeburg exakt vor Jahresfrist eine böse Pleite in der Wetzlarer Rittal-Arena erlebte. Doch die SG kaufte einer ersatzgeschwächten Heimsieben – Lars Kaufmann (Knie) und Spielmacher Nebojsa Golic (Rücken) fehlten – mit ihrer kompakten Abwehr schnell den Schneid ab. Die Gegenstöße überrannten immer wieder die Hausherren. „Die Mannschaft hat den Gegner sofort ernst genommen“, bilanzierte Thorsten Storm. „Nur aus unserer eigenen Nachlässigkeit hätte Wetzlar seine Stärke ziehen können.“ Die mitgereisten rund 60 SG-Schlachtenbummler mussten aber nie bangen und bestimmten schon bald mit „Flensburg-Handewitt“-Gesängen die Fan-Szene.
In der zweiten Halbzeit konnte sich Viggo Sigurdsson sogar den Luxus leisten auch Frank von Behren (Knie) zu schonen. Auch die Einsatzzeiten eines anderen Neuzugangs, die von Ljubomir Vranjes, reduzierten sich. Der SG-Mini hatte bis dahin aber ein großartiges Spiel absolviert und sorgte mit seinen Wacklern und schnellen Bewegungen auch unter dem heimischen Zuschauern immer wieder für Verzückung. Marcin Lijeweski bestätigte ebenfalls die gute Form der Vorbereitung.
Trotz einiger Alternativen im Aufgebot prickelte es zu keiner Zeit vor Spannung in der Rittal-Arena. Fünf Minuten vor Schluss führte die SG sogar mit 31:21, verschenkte in der Schlussphase aber einen höheren Sieg. „In den letzten zehn Minuten waren mir das zu viele Konzentrationsfehler“, bemängelte Viggo Sigurdsson. Aber unter dem Strich war auch er zufrieden: Die ersten Punkte der jungen Saison sind auf der Habenseite.

Sören Stryger versucht es von Außen.

HSG Wetzlar – SG Flensburg-Handewitt 25:32 (11:18)
HSG Wetzlar: Matosevic (12 Paraden) – Naesby (1), Clößner (1), Lex (1), Salzer (7), Allendorf (1/1), Mitkov (1), Hock (3/2), Karipidis (6/2), Werum (3), S. Weber (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (15/1 Paraden), Herold (ab 55.) – von Behren (1), Lackovic (3), Nielsen (4), Eggert (3/2), Jensen (1), Christiansen (4/2), Vranjes (5), Stryger (3), Lijewski (6), Boldsen (2), Lauritzen
Schiedsrichter: Fleisch/ Rieber (Ostfildern/ Nürtingen); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Clößner 2, Werum 2 – Stryger 4, Christiansen 2, Lackovic 2); Siebenmeter: 6/4:4/4 (Karipidis über das Tor, Hock scheitert an Beutler); Zuschauer: 3326
Spielfilm: 0:2 (3.), 2:2 (6.), 2:5 (9.), 4:6 (12.), 4:9 (17.), 5:12 (20.), 8:13 (23.), 9:16 (28.) – 11:19 (31.), 14:19 (34.), 16:21 (38.), 16:23 (40.), 18:24 (46.), 18:27 (48.), 19:29 (53.), 21:31 (56.), 25:31 (60.)



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