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Flensburg mit einem Bein im Halbfinale

Die SG Flensburg-Handewitt hat in der Champions League für eine kleine Handball-Sensation gesorgt und die Tür zum Halbfinale weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Trainer Kent-Harry Andersson siegte am Dienstagabend im Viertelfinal-Hinspiel der "Königsklasse" mit 32:28 (12:13) beim Dauerrivalen THW Kiel und schuf sich damit eine glänzende Ausgangsposition für die Rückpartie am kommenden Samstag (15.00 Uhr) in der heimischen Campushalle. Die SG, die ohne die Leistungsträger Joachim Boldsen und Michael Knudsen auskommen musste, zeigte besonders in der zweiten Halbzeit eine überragende Leistung. Vor allem Flensburgs starker Keeper Jan Holpert brachte die "Zebras", die zwischenzeitlich völlig von der Rolle waren, mit etlichen Glanzparaden zur Verzweiflung. Mit dem Erfolg beendete der deutsche Pokalsieger auch die seit November 2003 anhaltende Siegesserie des THW in eigener Halle. "Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen", bilanzierte SG-Manager Thorsten Storm im Anschluss.

Marcin Lijewski hat sich nicht ernsthaft verletzt.

Vor 10250 Zuschauern in der ausverkauften Ostseehalle erzielten die Gäste allein zwischen der 35. und 45. Minute 8:1 Tore und ließen dem Gegner auch in der Schlussphase kaum eine Chance. Dabei waren die Hausherren in der kampfbetonten Partie zunächst das bessere Team und lagen nach 17 Minuten bereits mit drei Toren in Front. Drei Treffer in Folge brachten die Flensburger jedoch ins Spiel zurück, sodass die Kieler Führung zur Halbzeit nur ein Tor betrug. Allerdings taten sich die Gäste im Überzahl-Spiel lange Zeit schwer und versäumten es, aus den vier Kieler Zeitstrafen in den ersten 30 Minuten mehr Kapital zu schlagen.
Dafür drehte der dreimalige Pokalsieger nach der Pause auf: Durch zwei schnelle Treffer zu Beginn des zweiten Durchgangs ging die Andersson-Formation beim 14:13 in der 32. Minute erstmals in Führung. Mit 29:21 (50.) lagen die Flensburger zeitweilig sogar mit acht Toren vorn. Erst kurz vor Ende legte der deutsche Meister und Bundesliga-Tabellenführer noch einmal einen Gang zu und hielt die Niederlage so halbwegs in Grenzen. "Flensburg war einfach besser. Es ist doppelt bitter, in der Heimhalle zu verlieren. Aber wir werden alles geben, das nochmal zu drehen", kündigte THW-Akteur Adrian Wagner an.