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Champions League: Die SG vor der großen Aufholjagd?

Der „Knüller“ geht in seine zweite Runde. Am Samstag geht es um 15.15 Uhr („live“ im NDR) in der Campushalle um die Wurst. BM Ciudad Real oder die SG Flensburg-Handewitt – wer kommt ins Endspiel der Champions League? „Es wird verdammt schwer, das Ding zu drehen“, beurteilt SG-Geschäftsführer Thorsten Storm die Situation nach dem 22:31 in Spanien. „Aber wir haben genügend Potenzial in unserer Mannschaft. Wenn es optimal läuft, haben wir unsere Chance.“
Überhaupt herrschte in den letzten Tagen in der Duburghalle und im Förde-Fitness kein Katzenjammer. Nein, Trainer Kent-Harry Andersson strahlte sogar über beide Backen. „Das war die schönste Woche in der ganzen Saison“, sagte er. „Zum ersten Mal waren alle Mann an Bord.“ Kein Andersson, kein Wenta oder irgendjemand anderes musste in den Übungseinheiten aushelfen, um authentische Spiel-Situationen zu produzieren. Die Intensität war eine ganz andere als in den letzten Wochen. Auch Michael Knudsen und Joachim Boldsen waren mit von der Partie. Kent-Harry Andersson: „20 oder 25 Minuten werden uns beide helfen können.“
Die Analyse des Hinspiels ist ebenfalls vorangeschritten. Schon am Donnerstagnachmittag hatte Kent-Harry Andersson einige schlagwortartige Antworten parat. Was ist gegen die 5:1-Abwehr zu tun? Individuelle Lösungen und Zweier-Kombinationen sollen das Rezept sein. Und Kreisläufer Rolando Urios? „Wir müssen mehr vor ihm, als hinter ihm stehen. Überhaupt müssen wir mehr Körperkontakt in der Abwehr zeigen.“ Statements, die mit einem ungewohnt emotionalen Anstrich über die Lippen kommen. Dem Schweden merkt man an, dass er auf Revanche sinnt. „Wir können alles besser machen.“

Sören Stryger hält nichts für unmöglich.

Der große Rivale aus der Heimat von Don Quijote wurde mit einem „großen Bahnhof“ in Ciudad Real verabschiedet. Die Spanier reisten am Donnerstag um punkt 10.17 mit dem Zug nach Madrid, um von dort nach Hamburg zu fliegen. „Wir wollen dieses Spiel genauso angehen, als ob es 0:0 stehen würde“, sagte Rückraum-Ass Siarhei Rutenka schon am letzten Sonntag. Am Freitagnachmittag absolviert der Tabellendritte der Liga Asobal seine „Generalprobe“ in der Campushalle.
Die Gäste wissen, dass sie auf einen anderen Gegner und eine andere Kulisse treffen werden. „Die Mannschaft ist unglaublich heiß“, hat Manager Thorsten Storm keinen Zweifel, dass der Funke zum Publikum überspringen wird. „Die Campushalle wird unter Hochspannung stehen.“ Keine Frage: Die Fans fiebern dem großen Match entgegen. „Wir sind Flensburg“, ist beispielsweise im Forum zu lesen. „Lasst uns ein Orkan entfachen, den die Spanier so schnell nicht vergessen werden.“ Erinnerungen an die große, aber am Ende glücklose Aufholjagd gegen Montpellier im letzten März werden aufgefrischt. Auch Sören Stryger schließt ein „zweites Montpellier“ nicht aus: „Warum sollte uns nicht ein ähnlicher Spielverlauf gelingen? Am Ende nur mit dem Happyend wie zuletzt gegen den THW Kiel!“

Die "Hölle Nord" wird unter Hochspannung stehen.

Splitter
Karten-Situation. Die Partie ist restlos ausverkauft.


SG-BUS-Shuttle-Dienst. Drei Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 13.45 Uhr vom Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Ein Bus fährt ab 13.45 Uhr vom ZOB zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum ZOB und zum Fördepark zurück. Auf der Exe ist Jahrmarkt. In Handewitt startet um 14.30 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.


Schiedsrichter. Valentyn Vakula (19.2.1961) und Aleksandar Lyudovyk (9.5.1965) kommen aus den ukrainischen Städten Browary und Kiew. Die beiden Lehrer sind seit 1992 EHF-Referees und gehören seit 2001 zum Schiedsrichter-Kader bei Europa- und Weltmeisterschaften. In diesem Jahr leiteten die beiden Ukrainer gar das EM-Endspiel zwischen Frankreich und Spanien.


EHF-Delegierter. Roger Xhonneux (Belgien) war bis 1995 Schiedsrichter, seitdem ist der 52-Jährige als Delegierter und Lektor für die EHF tätig. Bis zum Beginn 2005 saß der Belgier acht Jahre lang in der Schiedsrichter- und Regel-Kommission der IHF. Gutes Omen für SG-Fans: Roger Xhonneux war 1999 EHF-Delegierter beim City-Cup-Triumph in Ciudad Real. Als weiterer EHF-Repräsentant ist Schatzmeister Ralf Dejaco (Italien) in der Campushalle.


Hallen-Öffnung. Die Campushalle öffnet um 13.30 Uhr.


Live-Übertragung. An der Hafenspitze wird eine 12 Quadratmeter große Leinwand aufgebaut. Der NDR überträgt "live" im Fernsehen.

Statistik. Die SG hat bislang 101 Europapokal-Begegnungen bestritten. Davon gewann sie 72. Zuhause glückten in 53 Partien satte 49 Heimsiege. Nur zwei Spiele gingen verloren.

 

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Weitere Infos
Live-Ticker (Flensborg Avis/Flensburger Sparkasse)
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Homepage Liga Asobal
Portrait BM Ciudad Real (sehr umfangreich)