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Flensburg lässt die Flügel hängen

Nicht nur die Hypothek aus der 22:31-Hinspiel-Niederlage wog zu schwer. Auch war der Gegner schlichtweg zu stark. Mit 27:29 (14:12) verlor die SG Flensburg-Handewitt am Samstag auch die Rückpartie im Champions-League-Halbfinale gegen den spanischen Vertreter Ciudad Real und musste den Traum vom Triumph in der europäischen Königsklasse endgültig begraben. "Wir haben in der ersten Halbzeit die Chance verpasst, weiter in Führung zu gehen. Der Knackpunkt war aber nach der Pause, da haben wir zu schnell Treffer kassiert und nicht mehr dran geglaubt. Aber wenn man immer neun Tore im Kopf hat, die aufzuholen sind, ist das vielleicht auch ein bisschen verständlich", analysierte SG-Keeper Jan Holpert im Anschluss.

Glenn Solberg spielte stark auf.

Tatsächlich zeigte die Mannschaft von Trainer Kent-Harry Andersson vor 6.500 Zuschauern in der ausverkauften Campushalle zwei Gesichter. In den ersten 30 Minuten kaufte der Pokalsieger dem zurzeit teuersten und wohl auch besten Team der Welt ein ums andere Mal den Schneid ab und schien noch fest an das "Handball-Wunder" zu glauben. Über ein 3:1 (7. Minute) und 5:2 (11.) erkämpften sich die Gastgeber eine vielversprechende Vier-Tore-Führung (7:3/14.), verpassten es aber insgesamt, ihre Möglichkeiten noch besser auszuschöpfen und das Polster weiter auszubauen.
Die keineswegs optimale Chancenausbeute dürfte so einige Akteure in der Halbzeit beschäftigt haben - mit negativen Auswirkungen. Nach dem Seitenwechsel brachen die Hausherren komplett ein, wirkten mut- und kraftlos und kassierten acht Tore innerhalb von knapp zehn Minuten. Ciudad holte nicht nur souverän auf, sondern ging sogar in Führung. 17:20 lautete der Spielstand in der 40. Minute aus Sicht der Hausherren. Flensburg hatte in der verbleibenden Spielzeit sogar Mühe, nicht vorgeführt zu werden. Die Gäste, die zudem in Torhüter Arpad Sterbik einen sicheren Rückhalt hatten, kamen beinahe ohne Gegenwehr zu ihren Torerfolgen - und zum verdienten Einzug ins Finale. "Die zweite Halbzeit möchte ich am liebsten schnell vergessen", gestand Andersson.