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Champions League: Sieg im Baltikum mit interessanten Randnotizen

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt in der Champions League in der Erfolgsspur. Bei Granitas Kaunas gewann der Bundesligist auch ohne vier Stammspieler mit 38:26 (19:15) und führt damit die Tabelle der Gruppe H weiter souverän an. Das Achtelfinale ist fest gebucht, in zwei Wochen gegen Banik Karvina soll auch der erste Platz gesichert werden. „So richtig haben wir die Einstellung erst nach der Pause gefunden“, sagte SG-Trainer Kent-Harry Andersson.
Das Flair der baltischen Stadt wirkte zunächst offenbar nicht besonders leistungsfördernd. Die SG kam vor der mageren Kulisse in der kalten Halle nur schwer auf Touren. 5:2 führte der krasse Außenseiter schon, als die Gäste allmählich ins Spiel fanden. „Es ist nicht so einfach, vor solch einer Geisterkulisse ins Spiel zu finden“, erklärte Manager Thorsten Storm den schwachen Auftakt seiner Truppe. Goran Sprem erzielte erst nach einer Viertelstunde die erste Führung. Von da an lief es fast von allein, schnell zogen die Mannen aus der Bundesliga auf fünf Tore davon.
Nach dem Pausentee betrat Dan Beutler für Jan Holpert den Posten zwischen den Pfosten. Er parierte sofort die ersten Bälle und trug seinen Part dazu bei, dass der Vorsprung kontinuierlich wuchs. „Dan Beutler hat uns geholfen, unseren Konter-Handball aufzuziehen“, befand Kent-Harry Andersson. In der geräuschlosen Atmosphäre plätscherte die Partie nun vor sich hin. Die SG kontrollierte ohne Probleme das Geschehen. Kent-Harry Andersson gab allen mitgefahrenen Spielern ausreichend Einsatzzeiten.
Während die sportliche Brisanz fehlte, ließ Manager Thorsten Storm zwei „Personal-Katzen“ aus dem Sack. Die positive: Sören Stryger wird seinen Vertrag bei der SG um zwei Jahre verlängern. „Es fehlen nur noch Kleinigkeiten“, bestätigte Thorsten Storm: Dagegen wird Glenn Solberg die SG im Sommer definitiv verlassen. Sein neuer Klub in Norwegen heißt dann Drammen HK.
Am Montag verstreut sich das SG-Team in alle Winde. Vier-Länder-Turnier in Posen, Supercup in Deutschland, Torwart-Lehrgang in Schweden – an Bundesliga-Handball denkt niemand. Aus der Stammformation warten nur Jan Holpert, Kasper Nielsen und die verletzten Akteure auf die SG-Übungseinheiten. Aber auch Trainer Kent-Harry Andersson wird sich in der nächsten Woche teilweise anderwärtig orientieren. Zum Wochenende geht es nach Hannover zum Supercup. Sein patriotischer Tipp: „Schweden gewinnt.“

 

Granitas Kaunas – SG Flensburg-Handewitt 26:38 (15:19)
Granitas Kaunas: Biras, Miciulis– Tarcijonas (1), Zigelis (1), Novickis (10/2), Bakaitis (5/1), Jarukas, Cibulskas, Zeringis (1), Veta (6), Kraucevicius, Svedas, Juozaitis (2), Garcinskas
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (ab 31.), Holpert – Lackovic (6/2), Nielsen (7), Friis, Bastian (2), Sprem (6), Lijewski (2), Boldsen (3), Kos (6), Knudsen (6)
Schiedsrichter: Baranowski/Lemanowicz (Polen); Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Knudsen 2); Siebenmeter: 4/3:3/2 (Novickis trifft den Pfosten – Sprem über das Tor); Zuschauer: 400
Spielverlauf: 3:0 (4.), 5:2 (8.), 6:6 (12.), 7:9 (15.), 8:13 (19.), 12:15 (26.) – 18:26 (40.), 20:33 (50.), 22:37 (56.)

 

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24.10.2005 - Im Spaziergang ins Achtelfinale (Flensborg Avis; Volker Metzger)
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