Die Fans haben offensichtlich ihre Probleme damit. Während die Partie in Flensburg ausverkauft ist, wurden für die Pokalpartie in Kiel bisher „nur“ 8000 Karten an den Mann oder die Frau gebracht. THW-Manager Uwe Schwenker muss die Kieler Fans schon mit Rabatten locken, um einen würdigen Rahmen für den Handball-Schlager zu schaffen. Oder sind die Fans etwas Derby-müde? Thorsten Storm, Manager der SG Flensburg-Handewitt, verneint das ganz klar: „Das Derby ist das Lieblingsspiel der Fans im Norden.“ Und auch für ihn sei es genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit, so Storm, der zudem deutlich machte, dass er keinerlei Abwanderungsgedanken Richtung Fußball-Abteilung von Holstein Kiel hegt, wie es jetzt aus einem Interview herausinterpretiert worden war. „Das ist absoluter Schwachsinn“, so Storm. Das sei genau so aus dem Zusammenhang herausgerissen wie der Satz, dass in Flensburg das derzeitige Niveau nicht gehalten werden könne. „Wir haben noch jede Menge Potenzial“, stellte der SG-Manager klar.
Die Kieler kommen heute als Tabellenführer in die Fördestadt — mit einer makellosen Bilanz von fünf Siegen in fünf Spielen. Zudem haben die „Zebras“ am 30. August ihre schwarze Serie gegen die Flensburger (neun Spiele ohne Sieg) mit dem 36:34-Erfolg im Supercup beendet. „Alle reden immer von Serie, aber das interessiert nicht“, sagt SG-Trainer Kent-Harry Andersson. Die Flensburger haben augenblicklich ganz andere Sorgen. „Es läuft noch nicht rund bei uns“, weiß Storm. Die bisherigen Auftritte in der Bundesliga belegen dies. In Großwallstadt gab es am vergangenen Wochenende mit dem 24:28 eine nicht einkalkulierte Niederlage, und am Mittwoch in Wilhelmshaven fanden die „Nordlichter“ erst im zweiten Durchgang zu einer geschlossenen Leistung. „Es greifen noch nicht alle Rädchen ineinander“, erklärt Storm. „Was einigen Spielern fehlt, ist ein Aha-Erlebnis, vielleicht macht es ja gegen den THW plop.“ Darauf hofft auch Kent-Harry Andersson. „Der Sieg in Wilhelmshaven war gut für die Moral. Ich habe meine Mannschaft selten so kämpfen sehen wie in der zweiten Halbzeit. Da hat sie das Herz gezeigt, was eineinhalb Spiele gefehlt hat.“