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Bundesliga: „Schwere Geburt“ am Jadebusen

Das war eine schwere Geburt! Erst mit einer enormen Leistungs-Steigerung im zweiten Durchgang vermied die SG Flensburg-Handewitt die zweite Niederlage in Folge. Beim Wilhelmshavener HV glückte ein 32:26 (14:18). „Nach der Pause ging ein Ruck durch die Mannschaft“, beobachtete SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Jeder hat gesehen, dass bei uns alles intakt ist.“
Lars Christiansen traf zum 1:0, Marcin Lijewski zum 2:1 – nur ganz kurzfristig sah es nach einem erholsamen Abend aus. Denn dann waren es die Wilhelmshavener, die das Zepter übernahmen. Dagegen gefroren die Aktionen der SG in der Nordfrost-Arena. Verunsicherung machte sich breit. Der glücklose Dan Beutler verließ schon nach elf Minuten das Gehäuse. Da hieß es 5:8. „Wir sind in diese Partie mit zu viel Ehrgeiz gegangen und haben es teilweise mit der Brechstange probiert“, meinte Thorsten Storm. „Unser Spiel ruht aber auf Geduld.“
Besserung war zunächst nicht in Sicht. Die Heim-Fans waren schier aus dem Häuschen, als ihr Team über 12:7 (20.) und 15:9 (25.) davonzog. Kent-Harry Andersson hatte längst die „Reißleine“ gezogen. Die „grüne Karte“ hatte nicht die erhofften Impulse gezeigt. Immerhin linderte das Mitwirken von Igor Kos die Wunden. Drei Würfe, drei Tore - Ergebnis-Kosmetik bis zum Pausentee!
Dieser schien übrigens sehr effektive Präparate enthalten zu haben. Nun antwortete die SG auf die aggressiven Wilhelmshavener mit Kampfgeist. Oder war es die nun praktizierte, leicht versetzte 5:1-Deckung, die den Vorsprung der Hausherren schmelzen ließ? Lars Christiansen stellte beim 19:20 den Anschluss her, Sören Stryger ließ den 21:21-Ausgleich folgen. Und als Marcin Lijewski die 22:21-Führung erzielte, spürte jeder Beobachter, welche Erleichterung durch die gesamte Mannschaft ging. „In der zweiten Halbzeit haben wir zu unserem Spiel gefunden“, freute sich Thorsten Storm. „Das war eine echte Teamleistung.“
Doch die beiden Punkte waren noch nicht in trockenen Tüchern. Die Handballer vom Jadebusen, durch einige Verletzungen dezimiert, setzten ihre letzten Körner dagegen. Der trickreiche Linksaußen Manuel Liniger traf sogar in Unterzahl zum 24:25 (49.). Allerdings nahmen die Niedersachsen elf Minuten vor Schluss zum letzten Mal Tuchfühlung mit dem Favoriten auf. Es stand fest: Die SG fuhr mit zwei Zählern von der Nord- an die Ostsee. Vorher lagen sich aber alle erleichtert in den Armen. Jeder wusste: Es war eine schwere Geburt!

Wilhelmshavener HV – SG Flensburg-Handewitt 26:32 (18:14)
Wilhelmshavener HV: Weiner, Meyer – Ljubanovic (2), Liniger (8/5), Fegter, Gylfason (4), Bedzikowski (4), Staszewski, Behrends (7), C. Köhrmann (1), O. Köhrmann, Kirschke
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (bis 11.), Holpert – Solberg, Lackovic (5), Nielsen, Jensen (4), Christiansen (6), Stryger (7/2), Lijewski (4), Boldsen (1), Kos (4), Knudsen (1)
Schiedsrichter: Heinz/ Hock (Waiblingen); Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Kirschke 4, Ljubanovic 2, Bedzikowski 2, Gylfason 2, Fegter 2 – Knudsen 4, Jensen 4); Siebenmeter: 6/5:3/2 (Holpert hält gegen Liniger - Christiansen scheitert an Weiner); Zuschauer: 2000
Spielfilm: 1:2 (3.), 4:2 (7.), 8:5 (11.), 12:7 (20.), 15:9 (25.), 16:13 (28.) – 20:19 (37.), 21:22 (41.), 23:25 (47.), 24:27 (51.), 26:28 (56.)
 

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