Stripes
Stripes
Archiv

Jan Paulsen - ein Mann für "alle Fälle"

"Ich freue mich riesig. Das ist eine ungemein große Ehre und Herausforderung für mich, bei diesem europäischen Topklub arbeiten zu können", gibt Jan Paulsen seinen Emotionen freien Lauf. Der Grund für die Jubelstimmung ist das frisch beschlossene Engagement des 34-jährigen Dänen als neuer Co-Trainer bei der SG Flensburg-Handewitt. "Es ist eine unglaubliche Perspektive, unter einem so renomierten Trainer wie Kent-Harry Andersson zu arbeiten. Und das bei einem echten Profi-Klub, der ständig um deutsche und nationale Titel kämpft", so Paulsen, der in den letzten vier Jahren zum Stammpersonal des dänischen Topteams Århus GF gehörte. "Nebenbei" besuchte Paulsen die Sporthochschule und arbeitete zudem auf einer Handballschule, wo er sich als Talenttrainer engagierte.
"Ich verstehe mich als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und dem Management", erklärt Paulsen einen Teil seiner Rolle als Nachfolger für Bogdan Wenta (verlässt die SG in Richtung Magdeburg). Inhaltlich hofft der Däne in enger Absprache mit Andersson dabei zu helfen, dass sich die Mannschaft in Sachen Teamgeist und Spielkultur weiterentwickelt. "Als Spielmacher hat man ja seinen eigenen Stil, den ich gerne einbringen möchte."
Doch damit nicht genug: Paulsens Engagement, dass zunächst für zwei Jahre festgeschrieben wurde, ist breitgefächert. Spieler der zweiten Mannschaft, "Talent-Förderer" sowie "Aushilfs-Spielmacher" bei der Erstliga-Truppe - das Arbeitsprofil ist bunt gemischt. "Das ist doch klasse. So wird es mit Sicherheit nie langweilig", lacht Paulsen und wirkt erwartungsfroh gestimmt.
Die Konstellation, ehemaligen Nationalmannschafts-Kollegen wie Lars Christiansen (im übrigen ein Vetter von Paulsen), Søren Stryger oder auch Joachim Boldsen nun plötzlich als Co-Trainer zu begegnen, hält Paulsen zwar für etwas "sonderbar". Aber "wir werden einen gewissen Abstand" wahren und "außerdem solle ich ja den Jungs nicht das Handballspielen beibringen." Mit dem Wechsel nach Flensburg kehrt der ausgebildete Schullehrer samt Freundin Tine nach eigenen Worten "wieder in seine Heimat" zurück. Paulsen stammt schließlich aus Sønderborg, spielte von klein an bei Vidar, kennt sich in der Grenzregion sehr gut aus und begab sich erst als Senioren-Spieler auf "sportliche Wanderschaft". Über Århus, Virum-Sorgenfri, Tromsø (Norwegen) und Roskilde führte der Weg des Rechtshänders erstmals 1996 nach Deutschland. Nach einem halben Jahr beim VfL Gummersbach folgte ein Gastspiel beim VfL Hameln bevor 1998 die Rückkehr nach Dänemark anstand. Nach nur einem Jahr bei Serienmeister Kolding "tankte" der versierte Spielmacer zunächst in Frankreich (US Ivry) und später in Italien (Papillon Conversano) weiter internationale Erfahrung.
Auch SG-Cheftrainer Kent-Harry Andersson freut sich auf seinen neuen Assistenten. "Jan ist eine optimale Besetzung als Co-Trainer. Er kennt die Mannschaft sehr gut. Zudem könnte er als Spielmacher und Mittelmann eine dritte Variante sein", so der Schwede. "Er ist ein unglaublich ehrgeiziger Mensch mit einem super Charakter. Obwohl er ein ganz anderer Typ als Bogdan Wenta ist, ist er die optimale Nachfolger-Lösung. Bei einem Neuanfang sind neue Impulse immer optimal", erklärte SG-Manager Thorsten Storm.