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Bundesliga: 40:30 - die SG biegt in die „Champions League" ein

Da ist vielen ein Stein vom Herzen gefallen: Die SG Flensburg-Handewitt steht nach dem überraschend hohen 40:30 (15:16)-Erfolg gegen Verfolger SC Magdeburg mit mehr als einem Bein wieder in der Champions League. „Uns fehlen nur noch zwei Zähler“, wagte SG-Coach Kent-Harry Andersson nach einer Energie-Leistung seiner Mannschaft eine Prognose. „Die beiden fehlenden Punkte wollen wir schon bei der SG Kronau-Östringen holen“, fügte SG-Manager Thorsten Storm an.
Die Reaktionen auf den Rängen sagten alles. „O, wie ist das schön“, schmetterten die Fans auf der Nordtribüne. Stehende Ovationen kamen von den Sitzplätzen. 24 Tore hatte die SG in der zweiten Hälfte bereits erzielt, als zwei Sekunden vor Schluss Joachim Boldsen noch einen drauf packte und die Campushalle endgültig in ein Tollhaus verwandelte. Die 40er Marke war gefallen! Magdeburgs Trainer Ghita Licu saß hingegen enttäuscht auf seinem Platz. Ein rumänisches Sprichwort übersetzte er frei: „Wer blöd ist, muss bezahlen.“
Wie vor einer Woche gegen Hamburg feierte die „Hölle Nord“ ihre Helden frenetisch. Einen Namen skandierte die Masse immer wieder: Dan Beutler. Der SG-Keeper entnervte die Gäste nach wenigen Minuten in der zweiten Hälfte. Zunächst parierte er einen Siebenmeter von Joel Abati, dann einen von Christoph Theuerkauf. Dann fand auch Sigfus Sigurdsson, am Kreis völlig frei stehend, seinen Meister im Schweden. Die Magdeburger verloren in den letzten 20 Minuten ihre Linie. Dagegen erreichten die SG-Goalgetter um Lars Christiansen und Blazenko Lackovic im zweiten Durchgang eine erstaunliche Effizienz. Nur drei Fehlwürfe – die Zuschauer hatten nach dem 20:21 (41.) viel zu bejubeln!
Schon vor dem Anpfiff hatte manch einer gestaunt. Der SG-Kader erschien auf dem Spielberichtsbogen in kompletter Stärke. Das Comeback von Christian Berge war schon am Freitag beschlossene Sache gewesen, der Einsatz von Kasper Nielsen nahm am Samstag Konturen an. „Er war für mich einer der Spielgewinner“, sagte Kent-Harry Andersson später. „Er hat mehr Aggressivität in die Deckung gebracht.“ Der Däne tauchte kurz vor der Halbzeit auf dem Spielfeld auf. Mit seinem Erscheinen gewann die SG-Defensive an Stabilität, erhöhte sich die Zahl der Gegenstöße.
Auf die Zähne bissen Sören Stryger und Marcin Lijewski. „Heute hat man gesehen“, betonte SG-Manager Thorsten Storm, „dass Profisport auch mal weht tut. Beide haben wegen der anvisierten Champions League alles versucht, haben mit Schmerzen gespielt.“ Bei Marcin Lijewski war aber dennoch nach wenigen Minuten Schluss. So schlug die Stunde für Jan-Thomas Lauritzen, der in Deckung und Angriff seinen Mann stand. „Er war heute unser wichtigster Spieler“, freute sich Kent-Harry Andersson über die Leistung des norwegischen Linkshänders.

Lars Christiansen hatte im zweiten Durchgang viel zu feiern.

 

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 40:30 (15:16)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (14/2 Paraden, ab 24.), Holpert (2 Paraden) – Solberg (3), Lackovic (7), Nielsen (3), Berge (1), Jensen (1), Christiansen (13/4), Stryger (2), Lijewski, Boldsen (3), Lauritzen (5), Knudsen (2)
SC Magdeburg: Bitter (6 Paraden), Heinevetter (1 Parade) – Tkaczyk (5), Bielecki (3), Theuerkauf (6), Stiebler, Grafenhorst, Abati (7/2), Kuleschow (1), Vugrinec (2), Sigurdsson (3), Kretzschmar (3), Rojewski, Dmytruszynski
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 4:12 Minuten (Jensen 2, Knudsen 2 - Stiebler 4, Sigurdsson 4, Grafenhorst 2, Dmytruszynski 2); Siebenmeter: 4/4:4/2 (Beutler pariert gegen Abati und Theuerkauf; Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:2 (3.), 4:5 (9.), 7:8 (15.), 10:9 (18.), 10:11 (21.), 13:12 (24.), 13:15 (28.), 15:15 (30.) - 16:17 (31.), 19:17 (35.), 19:20 (39.), 20:21 (41.), 27:21 (47.), 29:22 (49.), 31:23 (51.), 33:24 (53.), 37:27 (57.)

 

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