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SC Magdeburg

„Ohne den SC Magdeburg würde dem deutschen Handball etwas fehlen“, titeln die Bördeländer auf ihrer Vereins-Homepage. In der Tat ist der Blick in die Chronik beeindruckend: Zehn nationale Titel im Osten Deutschlands, sechs nationale Pokalsiege, der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2001, fünf Europapokalsiege mit dem bislang in Deutschland einzigen Erfolg in der Königsklasse (2002) und drei Erfolge als Vereins-Europameister – diese Bilanz ist sensationell. Ein „Titel-Hunger“, der in dieser Serie allerdings keine Fortsetzung finden wird. In der Champions League scheiterte der SCM im Achtelfinale am FC Barcelona, im Final Four stand der neue Pokalsieger HSV Hamburg im Weg, und in der Bundesliga existieren zwar noch Chancen aufs „Treppchen“, der „Meisterschafts-Zug“ ist aber abgefahren.
Der „brauste“ übrigens mit Alfred Gislason davon. Im Januar trennten sich die Bördeländer von ihrem langjährigen Trainer. Vor Weihnachten hatten die Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt und das blamable 34:54 beim THW Kiel für empfindliche Rückschläge gesorgt. „Er hat die Mannschaft nicht mehr erreicht“, begründete SCM-Manager Bernd-Uwe Hildebrandt diesen Schritt. Alfred Gislason selbst denkt inzwischen wieder an das Wort „Meisterschaft“: Als Coach der Isländer hofft er nun auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Deutschland.
Der Nachfolger fand sich in den eigenen Reihen: Ghita Licu. „Wir sind auf dem Weg, unser Spiel zu verbessern“, sagt der Neue. „Manchmal bin ich froh, dass die Mannschaft das umsetzt, was ich mir vorgestellt habe.“ Ob der Rumäne aber auch in der nächsten Serie auf der SCM-Bank sitzt, ist mehr als ungewiss. Bekanntlich möchte Bernd-Uwe Hildebrandt den SG-Mann Bogdan Wenta an die Elbe lotsen.
Der SCM arbeitet bereits am Kader der nächsten Saison. Mit Bartosz Jurecki stößt nach Karol Bielecki und Grezgorz Tkaczyk ein dritter Pole zum künftigen Kader. In den nächsten Wochen soll auch noch ein Linkshänder für den nach Spanien wechselnden Renato Vugrinec gefunden werden. Selbstverständlich setzen die Magdeburger weiterhin auf ihren „Talent-Pool“, der dank einer intensiven Nachwuchsförderung immer wieder starke Spieler hervorbringt. Christoph Theuerkauf, Yves Grafenhorst und der verletzte Christian Sprenger sind die bislang letzten Handballer, die aus der Magdeburger Jugend den Sprung in den Nationalkader schafften. Die Etablierung der SCM-Reserve in der Zweitklassigkeit verspricht eine Fortsetzung dieser Philosophie.

Daten SC Magdeburg