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SG hängt zwischen Bangen und Hoffen

Bei der wöchentlichen Pressekonferenz wirkte Kent-Harry Andersson locker und gut gelaunt. Dabei plagen den Trainer der SG Flensburg-Handewitt nach wie vor große Verletzungssorgen seiner Mannschaft. Denn auch im Topspiel der Handball-Bundesliga gegen den SC Magdeburg (heute 19.30 Uhr, Campushalle, Live-Ticker 19 Uhr) werden Christian Berge und Kasper Nielsen fehlen.
Die Personalie Marcin Lijewski bereitet dem Trainer ebenso Sorgenfalten wie das bange Hoffen auf einen Einsatz von SG-Kaptän Søren Stryger. "Marcins Knie sah am Dienstag nicht gut aus. Es war dick, weil der Bluterguss vom Oberschenkel ins Knie gesunken ist", so Andersson. Fast wie bestellt kam der Pole kurz vorbei, um wenigstens ein Kraft-Training zu absolvieren und zeigte dabei wenig Zuversicht, gegen Magdeburg mit von der Partie zu sein. "Es spannt alles und ich kann das Knie nicht richtig  beugen", so Lijewski.
Andersson legt deshalb viel Hoffnung in die medizinische Abteilung der SG. Es sei aber ein Rennen gegen die Zeit. "Sowohl bei Søren als auch bei Marcin können wir nur hoffen", so Andersson, der ansonsten wieder auf die Lemgoer-Alternative, Jan Thomas Lauritzen und Kasper Heilmann setzen wird. Wieder genesen hingegen scheint Spielmacher Glenn Solberg. Der Norweger hat laut Andersson seine Grippe auskuriert. "Er wird spielen. Ein Wunder, dass er gegen Lemgo überhaupt gespielt hat. Er war nach zwei Minuten schon so platt", berichtet der Schwede.

Würden gerne zusammenjubeln: Sören Stryger und Marcin Lijewski

Alles andere als gute Vorzeichen also vor einem Spiel, bei dem es um die Champions League-Plätze zwei und drei geht. Andersson ist sich der Bedeutung mehr als bewusst und gibt der Partie vorentscheidenden Charakter. "Ich bin mir sicher, dass wir noch vier Punkte brauchen, um mindestens Platz drei zu sichern", sagt der Schwede, "und am liebsten wäre mir, wenn wir zwei davon schon gegen den Tabellenvierten Magdeburg holen." Fest mit eingeplant seien da die zwei Zähler im letzten Punktspiel in eigener Halle gegen Concordia Delitzsch.
Allerdings geht Andersson nicht davon aus, dass sich die Partie gegen den SC Magdeburg als Spaziergang erweisen wird. "Die sind heiß, da sie noch die Möglichkeit haben, die Champions League zu erreichen. Die werden sehr motiviert hier auflaufen", ist sich Andersson sicher. Mit Johannes Bitter, Joel Abati und Grzegorz Tkaczyk, um nur einige Leistungsträger der Magdeburger zu nennen, seien die Gäste zu den Topmannschaften der Liga zu zählen. Besonderen Respekt habe der Schwede vor dem wurfgewaltigen Magdeburger Rückraum. "Ich bin mir sicher, dass wir deren Deckung knacken können. Aber unsere Abwehrarbeit wird wieder der Schlüssel zum Erfolg sein", sagt der SG-Trainer.
Und ein Erfolg ist vor den wichtigen und schweren Auswärtsspielen bei Kronau-Östringen und in Gummersbach Pflicht. Denn nachdem die Meisterschaft an der Flensburger Förde kein Thema mehr ist, haben sich auch die Rollenverhältnisse in der Endphase der Saison ein wenig verändert. War die SG lange Zeit ein Jäger, ist sie nun zum Gejagten geworden. "Das stimmt, damit muss die Mannschaft jetzt lernen umzugehen. Der Druck wird in den kommenden Begegnungen nicht geringer", weiß der Schwede. Der SG-Trainer geht aber zuversichtlich in die nächsten Partien. "Nach dem Magdeburg-Spiel haben wir zehn Tage Pause, in denen wir nochmals alle Kräfte mobilisieren können, um den zweiten Platz zu sichern."