Das ist Rekord: Zum sechsten Mal in einer Saison treffen die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel aufeinander. Supercup, zwei Mal Champions League, DHB-Pokal und nun zum zweiten Mal in der Bundesliga. Vor der Partie in der Ostseehalle (Samstag, 15.15 Uhr, „live“ im NDR) weiß SG-Coach Kent-Harry Andersson: „Alle Schlüsselspieler müssen 100 Prozent bringen – sonst sehe ich keine Möglichkeiten auf einen Sieg.“
Die Laune des Trainers war am Donnerstagnachmittag prächtig. „Wir spielen am Samstag um 15.15 Uhr in Kiel“, schmunzelt der Schwede in die Flensburger Presse-Landschaft. „Wollt ihr noch mehr wissen?“ Gerade hatte Kent-Harry Andersson für das NDR-Fernsehen seine akribische Vorbereitung nachgestellt. Während die Kamera lief, durfte er ein Spiel „analysieren“ – ausgerechnet der jüngste 32:28-Sieg in der Ostseehalle. „Die Kieler mögen mit ihrer Leistung nicht zufrieden sein“, bemerkt der SG-Trainer. „Wir haben aber ein Niveau geboten, das wir unbedingt wiederholen wollen.“ Ein zweiter Faktor für die sonnige Gemütslage bei Kent-Harry Andersson. Zwei Wochen lang Training in Bestbesetzung – da schlägt das Handballer-Herz einfach höher.
So schnell lassen sich die Journalisten dann aber nicht abwimmeln. Ein paar Fragen gibt es natürlich noch. Worauf ist bei den Kielern besonders zu achten? Na klar, die schnelle Mitte und die Gegenstöße. Da hatte man Anfang März im jüngsten Derby (32:34) – das räumt Kent-Harry Andersson ein – seine lieben Probleme. „Damals fehlten uns wegen der Verletzung von Joachim Boldsen und Michael Knudsen wichtige Alternativen“, betont der Trainer. „Außerdem dürfen wir Torwart Mattias Andersson nicht wieder stark werfen.“
Die nächste Frage: Ist die besondere Rivalität zwischen beiden schleswig-holsteinischen Vereinen auch in den Übungseinheiten spürbar? Kent-Harry Andersson verneint: „Die Besonderheit der Partie liegt im Reiz, dass die beiden Spitzenklubs der Bundesliga aufeinander treffen.“ Hat die SG vielleicht Angst? Kent-Harry Andersson schmunzelt: „Nein, wir wissen aus der Vergangenheit, dass wir in Kiel gewinnen können.“ Ein Blick in die Derby-Chronik bestätigt diese Einschätzung: Seit Dezember 2001 hat man in der Ostseehalle nach 60 Minuten nicht mehr zurückgelegen. Das „Aus“ im DHB-Pokal erfolgte erst in der Verlängerung.
Noch eine letzte Frage: Wie hoch stehen die Chance bei einem SG-Sieg für die Meisterschaft? Kent-Harry Andersson zurückhaltend: „Der THW Kiel wird auch dann wegen des Torverhältnisses und des leichteren Restprogramms in der Favoritenrolle bleiben.“ Nun ist wirklich alles zum Derby besprochen. Nach der „Henkers-Mahlzeit“ am Samstagmittag im Handewitter „Wikinger“ geht es auf die Autobahn nach Kiel. Dann zählen nur noch die Ereignisse auf dem Spielfeld.
Es geht um die Wurst.
Splitter
Videowall in Campushalle. Die SG bietet – wie zuletzt gegen Ciudad Real – einen besonderen Service: Am Samstag, ab 14 Uhr, öffnet die Campushalle. Über eine riesige Leinwand (10 mal 7 Meter) wird dann die NDR-Übertragung laufen. Der Eintritt ist frei, ein stimmungsvoller „Fernseh-Nachmittag“ ist garantiert.
Schiedsrichter. Holger Fleisch und Jürgen Rieber (Ostfildern-Vellingen/Nürtingen)
Statistik. Es steigt das 52. Pflichtspiel-Derby zwischen dem THW und der SG. Insgesamt führen die Kieler mit 59:43 Punkten. Auch das Torverhältnis spricht mit 1256:1286 für die Kieler.
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