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Bundesliga: Ungefährdeter Sieg vor der „Osterpause“

Bereits 1000 Dauerkarten abgesetzt, zwei Punkte eingefahren – der ungewöhnliche Spieltermin am Freitagabend wird bei der SG Flensburg-Handewitt in guter Erinnerung bleiben. Mit 34:23 (17:11) hielt sich das Team von Kent-Harry Andersson gegen den VfL Pfullingen-Stuttgart schadlos. „Wir haben nicht hundertprozentig konzentriert gespielt“, meinte der Trainer. „Nach drei Partien in einer Woche lag die Ursache dafür wohl im Hinterkopf.“
Goran Stojanovic – eine Name, der für Weltklasse im Tor steht. Diesmal war es aber nicht der 40-jährige Hamburger, sondern sein elf Jahre jüngerer Namensvetter aus Pfullingen, der die SG-Schützen nervte. Allein in der ersten Viertelstunde hatte der Serbe bereits neun Chancen vereitelt. „Das war heute nicht etwa sein Glückstag“, berichtete Kent-Harry Andersson. „Auch am Mittwoch in Nordhorn hat er so stark gehalten.“ Und sein Pfullinger Kollege Eckard Nothdurft ergänzte: „Auf dieser Position sind wir absolut bundesligatauglich.“
Es war aber nicht Goran Stojanovic allein, weshalb die Nordlichter erst so spät in Gang kamen. Zunächst stand die Defensive alles andere als sattelfest, brauchte rund eine Viertelstunde, um auf Betriebs-Temperatur zu kommen. Dann verloren die Schwaben die Linie, markierten zwölf Minuten lang keinen einzigen Treffer. Trotz einer fahrlässigen Chancen-Verwertung setzte sich die SG auf 12:7 (23.) ab. „Wir haben im Moment fünf verletzte Akteure“, berichtete Eckard Nothdurft. „Für uns ging es nur darum, gut auszusehen – was uns über weite Strecken gelungen ist.“ Ein Handicap der Gäste: Mit Goran Stojkovic und Axel Kromer fehlten gleich beide etatmäßigen Kreisläufer.
Die SG gab zwar einen vollen Spielberichtsbogen ab, aber als „Mister Sorgenlos“ durfte sich Kent-Harry Andersson auch nicht fühlen. So wurde Johnny Jensen wegen seiner Fuß-Verletzung geschont, Kreis-Kollege Michael Knudsen hatte noch nicht die Kraft für 60 Minuten. Schließlich nahm auch Sören Stryger auf der Bank Platz, sein Knie zeigte Überbelastungs-Symptome. „Eigentlich wollte ich Jan Thomas Lauritzen heute mehr im Rückraum spielen lassen“, erklärte Kent-Harry Andersson. „Stattdessen brauchten wir ihn auf Rechtsaußen.“
Der Schwede wechselte munter durch. Hohes Tempo zündete aber niemand in der „Hölle Nord“. Der Gegner hatte etwas dagegen. „Die SG hatte eine volle Kapelle, wir nur neun Feldspieler“, sagte Eckard Nothdurft. „Da mussten wir öfter auf Stop drücken.“ Ernsthaft in Gefahr bringen konnten die Pfullinger die Hausherren mit dieser Taktik nicht. „Wenn wir heute verloren hätten, wäre unsere Mannschaft mit in den Süden gefahren“, schmunzelte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. Pfullingens Team-Manager Gottfried Staiger nahm den Ball auf: „Bei uns sind noch genug Plätze im Bus frei.“

Lars Christiansen: Sieben Siebenmeter, sieben Tore.
 

SG Flensburg-Handewitt – VfL Pfullingen-Stuttgart  34:23 (17:11)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (ab 31., 8 Paraden), Holpert (6/1 Paraden) – Solberg (3), Lackovic, Nielsen (3), Berge (2), Sprem (3), Christiansen (9/7), Stryger (2), Lijewski (7), Boldsen (3), Lauritzen (1), Knudsen (1)
VfL Pfullingen-Stuttgart: Heger (bei zwei 7m), Stojanovic (17 Paraden) – Gaugisch (4), Trost (2), Bader (1), Stevic (3/2), Navarin (5), Breitenbacher (3), Kust (1), Blank (2), Szymanski (2)
Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Magdeburg/Stendal); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Nielsen  2, Christiansen 2, Lijewski 2, Knudsen 2 - Gaugisch 2, Breitenbacher 2, Szymanski 2); Siebenmeter: 7/7:5/2 (Blank scheitert an Holpert, Stevic und Navarin an die Latte); Zuschauer: 6250
Spielverlauf: 2:1 (4.), 5:4 (9.), 5:6 (10.), 6:7 (12.), 12:7 (23.), 14:9 (26.), 15:11 (29.) - 18:11 (32.), 20:13 (37.), 22:16 (42.), 25:16 (46.), 25:18 (48.), 26:19 (49.), 31:19 (55.), 32:22 (59.)

 

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