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SG-Manager Storm: „Wir werden zum richtigen Zeitpunkt fit sein“

Unterschiedlicher hätten die Analysen nicht ausfallen können. „Wir haben hier sauber gekämpft und ein akzeptables Ergebnis erreicht“, meinte Gottfried Staiger. Sein VfL Pfullingen hatte gerade bei der SG Flensburg-Handewitt mit 23:34 (11:17) verloren, dennoch wirkte der Manager ganz zufrieden. Ganz anders Thorsten Storm: „Heute habe ich nicht gern zugeschaut“, sagte der Flensburger Geschäftsführer, obwohl sein Team mit dem Erfolg über die Schwaben wieder am VfL Gummersbach vorbei auf Platz zwei der Handball-Bundesliga vorgestoßen war. Denn der Vizemeister hatte es versäumt, gegen einen Ersatz geschwächten Gegner im Titelduell mit dem THW Kiel etwas für die Tordifferenz zu tun.

Thorsten Storm: "Wir werden zum richtigen Zeitpunkt der Saison fit sein."

Auch die 6250 Zuschauer in der Campushalle waren von der Vorstellung ihrer SG wenig angetan. Die Gastgeber hatten sich Mitte der zweiten Hälfte sogar Pfiffe gefallen lassen müssen, als zunächst Glenn Solberg bei einem Konter und unmittelbar darauf Lars Christiansen im Nachwurf — wieder einmal  — zwei so genannte hundertprozentige Torchancen ausgelassen hatten. „Wir haben heute nicht 100 Prozent gespielt“, musste Trainer Kent-Harry Andersson einräumen. Was dem Schweden dabei überhaupt nicht gefallen hatte, war die schwache Wurfausbeute seiner Mannschaft. „Pfullingens Torwart hat uns heute bestimmt 15 freie Würfe weggenommen, er hat eine Weltklasseleistung geboten, und das war unser Problem.“ In der Tat war Goran Stojanovic, der bislang unbekannte VfL-Keeper mit dem sehr bekannten Namen — beim HSV Hamburg ist sein Namens-Doppelgänger seit Jahren ein Garant für Erfolge — der überragende Akteur in der Campushalle. Er wehrte reihenweise Gegenstöße ab und verhinderte damit ein Debakel der „sieben wackeren Schwaben“, wie Gottfried Staiger sein Team genannt hatte. „Goran liebt diese Situationen“, meinte VfL-Trainer Eckard Nothdurft. „Da kann er zocken. Was er überhaupt nicht mag, ist das Spiel hinter einer 6:0-Abwehr. Und deshalb haben wir heute offensiv gespielt.“
Die aggressive 3:2:1-Abwehr der Gäste war dabei freilich nicht das Hauptproblem für die Gastgeber gewesen. Es war vielmehr die Konzentration, die den Flensburgern in solchen Spielen, in denen sie schon vor dem Anpfiff als Sieger feststeht, immer wieder abhanden kommt. „Gegen Kiel oder Magdeburg wären meine Spieler beim Torwurf sicherlich konzentrierter zu Werke gegangen“, meinte Kent-Harry Andersson auf die Frage, ob seine Spieler mit den Gedanken vielleicht nicht ganz bei der Sache gewesen seien. Doch Kent-Harry Andersson ist kein Trainer, der seine Spieler öffentlich rügt. „Wir haben mit elf Toren gewonnen. Und das ist okay.“  Auch Thorsten Storm hakte die Partie schnell unter der Kategorie Pflichtsieg ab („Das schönste war, dass wir am ersten Tag über 1000 Dauerkarten für die neue Saison verkauft haben“) und richtete den Blick auf den Endspurt im Titelkampf. „Wir werden zum richtigen Zeitpunkt der Saison fit sein.“