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Bundesliga: Rhein-Fahrt kein Reinfall

Die SG Flensburg-Handewitt hat wieder in die Bundesliga-Spur gefunden. Die zweitägige Tour an den Rhein war alles andere als ein Reinfall und bescherte den Nordlichtern zwei Zähler im Kampf um die Meisterschaft. Das 39:30 (18:12) bei der HSG Düsseldorf war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. „Wir wussten“, blickte SG-Trainer Kent-Harry Andersson nach dem Schlusspfiff entspannt auf die Ergebnistafel, „dass wir gewinnen mussten, um unsere Chancen zu wahren.“
Im Aufstellungs-Konzept des Schweden herrschte kräftig Bewegung. Christian Berge zog im Rückraum die Fäden, Joachim Boldsen tauchte in halblinker Position auf und Michael Knudsen sowie Kasper Nielsen bildeten zunächst den Abwehr-Mittelblock. Auch die neue „Besatzung“ war auf Anhieb stark genug. Die Abwehr stand sehr solide, in kurzer Folge schlossen Lars Christiansen, Michael Knudsen und Kasper Nielsen drei Gegenstöße ab – es hieß 5:1. Einmal noch erlebte die Rekord-Kulisse im Burg-Wächter-Castello so etwas wie eine „Tuchfühlung“ – beim 4:6. Danach diktierte die SG eindeutig das Geschehen.
Den Fördestädter kam dabei zu Gute, dass einige Leistungsträger der Düsseldorfer weitgehend abgemeldet waren. So hatten sowohl der gefürchtete Alexandros Vasilakis wie der Isländer Maute Michaelsson auf den Halb-Positionen einen schweren Stand gegen die SG-Defensive. Ungewohnt auch der Auftritt des normalerweise sehr starken Torhüters Almantas Savonis, der in den ersten Minuten laufend die Bälle aus dem Netz fischte. Dagegen erlebte Robert Runge, zwischen 2001 und 2004 bei der SG unter Vertrag, einen munteren Abend. Neun Tore bei elf Versuchen – das Widersehen mit den Ex-Kollegen machte dem Linksaußen sichtlich Spaß.
Später nutzte Trainer Kent-Harry Andersson seine größeren Möglichkeiten im Kader, wechselte munter durch. So erzielte Blazenko Lackovic binnen zwölf Minuten gleich fünf Treffer. Schon im ersten Durchgang lag die SG phasenweise mit acht Toren vorne. „Wir hatten am Montag einen guten Mannschaftsabend in Düsseldorf“, sagte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Wir wollten uns hier keinen Ausrutscher leisten.“
Diese Gefahr drohte auch im zweiten Abschnitt nicht. Zwar ging die Abwehr nun etwas sorgloser zu Werke und verschwand der zunächst stark auftrumpfende Dan Beutler auf der Bank, doch nach dem 23:18 (38.) baute die SG den Vorsprung kontinuierlich aus. Die Ehre des Schützen verteilten die SG-Akteure munter auf viele Schultern. Kent-Harry Andersson war von dem Treiben offenbar so angetan, dass er diesmal „vergaß“, eine Auszeit zu nehmen.

Michael Knudsen markierte sechs Treffer.

 

HSG Düsseldorf – SG Flensburg-Handewitt 30:39 (12:18)
HSG Düsseldorf: Savonis (5/1 Paraden), Sdunek (4/1 Paraden) – Heinrichs (2), Berblinger (3/2), Runge (9), Michaelsson (3), Sieberger (1), Kokolodimitrakis (1), Vasilakis (1), Haaß (5/1), Schürmann, Struck (4), Pöter (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (9 Paraden), Holpert (ab 42., bei einem 7m, 4 Paraden) – Solberg, Lackovic (6), Nielsen (1), Berge (1), Sprem (2), Jensen, Christiansen (8/2), Stryger (5), Lijewski (4), Boldsen (3), Lauritzen (3), Knudsen (6)
Schiedsrichter: Andler/Andler (Stuttgart); Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Pöter 6, Kokolodimitrakis 2, Schürmann 2, Haaß 2 – Knudsen 4, Nielsen 2, Lauritzen 2, Sprem 2); Rote Karte: Pöter (56., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 4/3:4/2 (Berblinger daneben - Christiansen scheitern an Sdunek, Stryger an Savonis); Zuschauer: 3467
Spielverlauf: 0:1 (1.), 1:1 (4.), 1:5 (7.), 4:6 (10.), 4:8 (12.), 5:10 (16.), 8:12 (20.), 8:16 (24.), 11:17 (29.) - 13:18 (31.), 14:21 (33.), 16:21 (36.), 18:23 (38.), 18:25 (39.), 20:27 (44.), 22:29 (48.), 24:32 (52.), 25:34 (54.), 27:36 (56.), 28:38 (58.), 29:39 (59.)

 

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