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Bundesliga: SG-Samba in der „Hölle Süd“

SG Flensburg-Handewitt gegen THW Kiel – der letztjährige Zweikampf um die Meisterschaft könnte sich wiederholen. Die SG entführte mit einem souveränen 31:25 (14:10) beide Zähler bei FA Göppingen und heftete sich mit Nachdruck an die Fersen der „Zebras“. „In der Bundesliga sind wir wieder da“, freute sich SG-Geschäftsführer Thorsten Storm: „Der Spannungsbogen zeigt nun auf das Halbfinale in Ciudad Real.“
SG-Trainer Kent-Harry Andersson überraschte schon beim Anpfiff die Hohenstaufenhalle. Jan Holpert, der „Held von Wetzlar“, saß nur auf der Bank. Stattdessen stand Dan Beutler zwischen den Pfosten. Und wie! Hinter der von Johnny Jensen und Glenn Solberg gut organisierten SG-Deckung entnervte der schwedische Keeper bereits frühzeitig die Göppinger. Selbst zwei Siebenmeter von Aleksandar Knezevic und Michael Kraus blieben in den ersten zehn Minuten an seinen Fängen hängen. Thorsten Storm schnalzte mit der Zunge: „Wir haben zur Zeit das beste Torhüter-Gespann der Bundesliga.“
Die SG erwischten einen glänzenden Start, führte gleich 3:0. Anfangs gab es zwar noch ein paar Probleme mit der aggressiven Göppinger Abwehr, nach dem 5:4 (13.) gewannen die Gäste aber immer mehr Oberwasser. Selbst einen kurzfristigen Ausfall von Johnny Jensen – er blutete am Knie – kompensierte man ohne Probleme. Beim 12:8 (26.) durch den überragenden Sören Stryger hatten sich die SG-Nordlichter erstmals ein Vier-Tore-Polster erarbeitet. „Der Ball lief nun verdammt schnell“, lobte Thorsten Storm den Rückraum. Glenn Solberg und Christian Berge steuerten das Geschehen, Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic traten ebenfalls souverän auf.
Einmal noch brandete die Stimmung in der „Hölle Süd“ auf. Der Brasilianer Bruno Souza feierte nach langer Verletzungspause sein Saison-Debüt. Den „Samba“ tanzte aber weiterhin die SG. Marcin Lijewski tankte sich acht Sekunden vor der Pause durch die FA-Abwehr und erzielte das 14:10. Die Schwaben erhielten zwar noch einen Strafwurf, doch Dan Beutler entpuppte sich zum dritten Mal als „Hexer“.
Nach der Halbzeit-Analyse traten die SG-Recken als „coole Vollstrecker“ auf. Ungeduldig warteten hungrige Süddeutsche auf den zweiten Abschnitt, dann zeigte Sören Stryger mit einem „lupenreinen Hattrick“, wer Herr im Hause ist. 17:10! Die mitgereiste SG-Schar begann bereits, Siegesgesänge zu zelebrieren. Die zwei Zähler gerieten nicht mehr in Gefahr, während sich die „Stryger-Gala“ fortsetzte. Und eine hoffnungsvolle Nachricht für den „Flamenco“ in einer Woche: Für die Partie in Ciudad Real deutet alles auf ein Comeback von Michael Knudsen und Joachim Boldsen hin.

Dan Beutler entnervte die Göppinger.

FA Göppingen - SG Flensburg-Handewitt 25:31 (10:14)
FA Göppingen: Galia (11/1 Paraden), Shejbal (bei einem 7m) – Michel (7), Oprea (6), Souza (3), Schweikardt (3/2), Kraus (2), Stelmokas (2), Manojlovic (1), Knezevic (1), Walther, Rajkovic, Blecic
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (18/3 Paraden) - Solberg (1), Lackovic (5), Nielsen (1), Berge, Sprem (2), Jensen (3), Christiansen (3), Stryger (13/6), Lijewski (3), Lauritzen
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Walther 4, Rajkovic 2, Knezevic 2 – Lauritzen 4, Jensen 2); Siebenmeter: 7/2:8/7 (Knezevic, Kraus, Schweikardt scheitern an Beutler, Michel an Pfosten, Oprea an Latte – Christiansen scheitert an Galia); Zuschauer: 3900
Spielverlauf: 0:3 (7.), 2:3 (10.), 4:5 (13.), 4:7 (15.), 6:7 (17.), 6:9 (20.), 8:10 (23.), 8:12 (28.) – 10:18 (35.), 12:18 (36.), 14:21 (41.), 15:23 (46.), 17:23 (49.), 17:25 (50.), 21:26 (54.), 22:28 (56.), 24:29 (58.)

 

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