Stripes
Stripes
Archiv

Bundesliga: „Schützenfest“ zum Entspannen

Alles nach Programm: Die SG Flensburg-Handewitt beherrschte den Wilhelmshavener HV nach Belieben, schonte einige Leistungsträger und arbeitete beim 33:15 (14:10) mit Erfolg am Torverhältnis. „Die Vorzeichen sprachen nicht für einen solchen Kantersieg“, verbrachte SG-Geschäftsführer den Abend entspannt. „Die Zuschauer hatten viel Spaß, auch wenn Wilhelmshaven nie ein Gegner war, der uns hätte schlagen können.“
Zunächst schaute die „Hölle Nord“ aber auf eine SG im neuen Gewand. Neben Michael Knudsen (Muskelfaserriss) und Joachim Boldsen (Zerrung) musste auch Marcin Lijewski wegen seiner Sehnen-Entzündung am Wurfarm passen. Neuzugang Jan Thomas Lauritzen war über die vollen 60 Minuten gefordert. „In der ersten Hälfte war er etwas unsicher“, beobachtete SG-Coach Kent-Harry Andersson. „Dann gehörte Lauritzen aber vor allem in der Abwehr zu den überragenden Leuten.“
Der Gast vom Jadebusen, der wegen eines Infekts auf Jacek Bedzikowski verzichten musste, wehrte sich zunächst tapfer, obwohl die Abwehr umgekrempelt werden musste. Nach dem 11:10 (26.) brachen aber alle Dämme. Die nächsten 28 Minuten gingen mit 19:1 an die SG. WHV-Coach Michael Biegler haderte mit der Schuss-Qualität seiner Leute und kündigte eine „interne Aufbereitung“ für den Sonntag an. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns noch nicht einmal mehr getraut, auf das Tor zu werfen“, sagte Jan Fegter. Der ehemalige SG-Akteur erlebte keinen schönen letzten Gastauftritt – ab Sommer verstärkt er die SG-Reserve – in der Campushalle.
Die Hausherren entfachten hingegen immer mehr „Gute-Laune-Handball“. Schon direkt vor der Pause machte Johnny Jensen einen Hechtsprung nach dem Ball – besser als manch ein Fußball-Keeper. Kasper Nielsen erreichte noch mehr Sprungkraft als der „Handballgott“ und vollendete einen von Jan Thomas Lauritzen eingeleiteten Kempa-Trick zum 25:11. Und Dan Beutler inszenierte ein „Jubel-Festival“. 20 Mal blieb er gegen die Wilhelmshavener Sieger, nur 15 Mal musste er den Ball aus dem Netz fischen. „Was habt ihr in der Pause gemacht?“, fragte ein begeisterter Fan nach dem Schlusspfiff. Glenn Solberg: „Wir haben Bananen gegessen und Wasser getrunken.“

Glenn Solberg: Überragend wegen den "Halbzeit-Bananen"?

 

SG Flensburg-Handewitt - Wilhelmshavener HV 33:15 (14:10)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (20/1 Paraden) – Solberg (5), Lackovic (2), Nielsen (5), Berge (3), Sprem (5), Jensen, Christiansen (3/3), Stryger (6/1), Lauritzen (4), Bastian, Blasczyk
Wilhelmshavener HV: Weiner (12/1 Paraden), Kehle (ab 44., 4 Paraden), Meyer – Ljubanovic (2), Liniger (3), Fegter, Gylfason (1), Behrends, C. Köhrmann (1), O. Köhrmann (2/1), Rasmussen (2), Bonath (1), Wiegert (3), Hohenberg
Schiedsrichter: Hartmann/ Schneider (Magdeburg/ Ebendorf); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Jensen 2 - O. Köhrmann 4, Fegter 2); Siebenmeter: 6/4:2/1 (Stryger scheitert an Weiner, Christiansen an die Latte - Beutler pariert gegen O. Köhrmann); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielfilm: 1:2 (5.), 3:2 (8.), 5:4 (10.), 5:6 (13.), 6:7 (14.), 10:7 (19.), 11:10 (26.) - 19:10 (38.), 19:11 (40.), 30:11 (53.), 30:13 (55.), 32:13 (58.)

 

Weitere Berichte
14.3.2006 - Zwei-Klassen-Gesellschaft in Flensburg (Handballwoche; Holger Koschka)
13.3.2006 - SG überrollt Wilhelmshaven (sh:z; Jan Wrege)
13.3.2006 - SG-Keeper Beutler stürzt Wilhelmshaven in die Krise (Flensborg Avis; Volker Metzger)
11.3.2006 - Flensburg demontiert Wilhelmshaven (NDR)
10.3.2006 – Champions League verdrängen (Vorbericht Homepage)