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TV Großwallstadt

Klare Siege in Testspielen, die einjährige Vertrags-Verlängerung von Kapitän Uli Wolf, die Verpflichtung von Anders Oechsler – vor dem verspäteten Wiederbeginn der Bundesliga (Samstag gegen Lübbecke) fanden die Fans des TV Großwallstadt auch positive Nachrichten. Doch negative Schlagzeilen blieben nicht aus. Denn in Unterfranken regierte das Verletzungspech. Heiko Grimm (Mittelhand-Bruch), Daniel Brack (Bänderriss im Knöchel) sowie die Isländer Alexander Petersson (Kieferbruch) und Einar Holmgeirsson (Gehirnerschütterung) füllten zuletzt die mittelfristige Krankenliste. Ihre Einsätze in Flensburg sind ungewiss. In der Not überlegte der 42-jährige Coach Michael Roth, selbst noch einmal ein Bundesliga-Comeback zu wagen.
Zudem haben die Großwallstädter zwei ganz besondere Sorgenkinder. „Slawa“ Lochman erlitt bereits im September den zweiten Kreuzbandriss der Karriere. Und Jan Olaf Immel ist wegen einer Schulter-Operation bislang völlig zum Zuschauen verdammt. „Ich möchte in der Rückrunde auf jeden Fall noch mal spielen“, sagt der fast 30-Jährige. Gegen die SG wird das aber wohl noch nicht der Fall sein, sodass den Mainfranken einen Trip ohne „Sechs“ in den hohen Norden droht.
Es gibt aber noch ein paar sehr interessante Akteure, die auf jeden Fall auf der Platte stehen werden. Zum Beispiel Torwart Chrischa Hannawald, der viele Jahre in Essen das Gehäuse hütete und immer noch gerne kurz Hosen trägt. Oder Dominik Klein, der in der letzten Saison beim Zweitligisten Obernburg sowie beim Bundesligisten Wallau-Massenheim die interne Torjäger-Krone gewann und im Sommer nach Kiel wechseln wird. Mit der SG-Brille ist natürlich auch Nichlas Holm sehr interessant. Der junge Däne wurde im Herbst in die Main-Region ausgeliehen und machte dort schnell von sich reden. Nun verlängerte er beim TV Großwallstadt bis 2008. „Ich fühle mich richtig wohl unter den beim TVG herrschenden Bedingungen“, sagte Nichlas Holm.
Von den einstigen Glanzzeiten der 70er und 80er Jahre – zwischen 1978 und 1990 wanderte gleich sechs Mal die Meisterschale ins kleine Handball-Dorf – spricht beim TVG im Moment niemand mehr, aber die Entwicklung läuft eindeutig auf eine Konsolidierung zu. Mehr „Professionalität“ lautet das Stichwort. Erst im Sommer wurden drei Beiräte mit den Arbeitsgebieten Politik, Wirtschaft und Sport gegründet. Auch sportlich sind die Süddeutschen im Soll. „Einstelliger Tabellenplatz“, hatte Michael Roth, der im Sommer den langjährigen Coach Peter Meisinger ablöste als Ziel ausgegeben. Dem neu formierten Team scheint dieses Vorhaben zu gelingen – trotz der vielen Hiobsbotschaften im Januar.

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