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Heiko Grimm: Der Rückkehrer

1997 zog es Heiko Grimm, in der Rückraum-Mitte wie auch auf Linksaußen einsetzbar, vom TV Kirchzell zum TV Großwallstadt. Die Unterfranken verließ der Steuergehilfe nur für ein Jahr, um nach der Serie 2004/2005 von der krisengeschüttelten SG Wallau-Massenheim reumütig zurückzukehren. Beim TVG ist man sich einig: Der Europameister ist eine wichtige Integrationsfigur für den Handballsport in der Main-Region. Die Enttäuschung der Fans über den zwischenzeitlichen Wechsel ist inzwischen der Freude über das Comeback gewichen. „Wenn man es genau nimmt“, gibt Heiko Grimm zu, „war eine so frühzeitige Rückkehr zum TVG ja nicht geplant.“ Aber der Konkurs in Frankfurt beförderte ihn zurück in das bekannte Umfeld. „Der Kontakt zum TVG war auch während meiner Zeit bei Wallau nie ganz abgerissen.“
Etwas überrascht war er bei seiner Rückkehr dann schon. Die Großwallstädter hatten sich während seiner einjährigen Abwesenheit durchaus gemausert. „Ich bin wirklich beeindruckt von dem, was sich hier getan hat“, erklärte Heiko Grimm im letzten Sommer. „Die Unterstützung durch das Umfeld, die Zuschauer und die Fans ist riesengroß, der Verein hat eindeutig an Professionalität gewonnen.“ Der Druck von Außen wuchs aber ebenso, was den 28-Jährigen aber kaum stört: „Ich persönlich empfinde ein wenig Druck als etwas sehr Positives, was mich motiviert und mich anspornt, mehr als 100 Prozent zu geben.“

Heiko Grimm geht in die achte Saison für Großwallstadt.

Aber offenbar wirkte die Erwartungshaltung der Fans auf den Rest der Truppe belastender. Der Start für den TV Großwallstadt fiel trotz des 28:24-Husarenstreichs gegen die SG Flensburg-Handewitt eher durchwachsen aus. Eine Tatsache, die Heiko Grimm überraschte. „Aufgrund des Spielerpotentials“, glaubte er, „ist davon auszugehen, dass wir den Zuschauern einen attraktiven und schnellen Handball präsentieren können. Die technischen Fertigkeiten und die Dynamik sind teilweise sehr beeindruckend.“ Er prognostizierte, dass manchmal ein erstauntes Raunen durch die Zuschauerränge in Aschaffenburg und Elsenfeld schwappen würde.
Vor Weihnachten fing sich der TVG aber zunehmend und setzte sich im oberen Tabellendrittel fest. Platz acht bis zehn hält Heiko Grimm auf jeden Fall für machbar. Zunächst einmal muss aber ein Verletzungspech verdaut werden, von dem auch der Spielmacher betroffen ist. Er erlitt bei einem Freundschaftsspiel in der EM-Pause einen Mittelhandbruch an der rechten Hand. Sein Einsatz gegen die SG ist stark gefährdet.