Stripes
Stripes
Archiv

Andersson setzt gegen Minden auf Bewährtes

Nach dem glücklich überstandenen Bundesliga Auftakt in Lübbecke trifft die SG Flensburg-Handewitt heute (19.30 Uhr, Campushalle) im ersten Heimspiel auf GWD Minden.
Es war ein langer Mittwoch für Kent-Harry Andersson. Gegen drei Uhr nachts erreichte der Bus der SG Flensburg-Handewitt die Wikinghalle, Minuten später war der Trainer zu Hause, doch ins Bett fand er erst gegen fünf Uhr am Donnerstag morgen. „Ich konnte noch nicht schlafen“, berichtete Andersson, dem das nervenaufreibende und nur haarscharf mit 33:30 gewonnene erste Saisonspiel in der Handball-Bundesliga beim TuS N-Lübbecke noch im Kopf herum spukte.
Nach zwei Stunden Videoanalyse legte sich Andersson dann doch mit einer positiven Erkenntnis zur Ruhe: „Die Abwehr und Jan Holpert, der später zum Matchwinner wurde, sind schlecht gestartet. Wir hatten Schwierigkeiten, aber wir kamen zurück, nachdem wir hinten waren. Das bringt in dieser Saisonphase mehr, als mit 15 zu gewinnen. Wir brauchen die Gewöhnung an Kampf und Druck.“

Die "Neuen" stellen sich vor.

Heute, glaubt der Schwede, wird seine Mannschaft erneut Gelegenheit bekommen, ihre „Schussfestigkeit“ zu beweisen. „Wir nehmen die Mindener sehr ernst. Bei uns läuft es noch nicht hundertprozentig und die haben sich letzte Woche gegen Gummersbach sehr gut gehalten“, sagt Andersson. Erst der überragende VfL-Keeper Christian Ramota raubte den Grünweißen den Nerv, nachdem sie dem Favoriten eine Halbzeit das Leben schwer gemacht hatten.
Respekt hat der SG-Coach auch von dem neuen GWD-Spielmacher Snorri Gudjonsson, der maßgeblich daran beteiligt war, dass die Flensburger in der vergangenen Serie in Großwallstadt die Meisterschaft verspielten. „Mit Gudjonsson hatten wir damals große Probleme.“ Zweiter namhafter Neuzugang der von Ex-Nationalspieler Richard Ratka trainierten Mannschaft ist der ehemalige Schweriner Stephan Just, der sich am Kreis mit dem russischen Oldie Dimitri Kouzelev abwechselt.
Im Gegensatz zu Ratka, der auf Grund von Verletzungssorgen derzeit dringend auf seine Neuen angewiesen ist, kann Andersson zunächst auf Bewährtes setzen. „Die Neuzugänge versuchen wir derzeit mehr über das Training zu integrieren. In der Abwehr stehen wir mit Johnny Jensen und Glenn Solberg momentan noch etwas sicherer“, hat Andersson erkannt und ließ seinen neuen Kreisläufer Michael Knudsen gegen Nettelstedt nur im Angriff spielen.  Blazenko Lackovic, der am Donnerstag wieder das Training mit dem Ball aufnahm, wird sich heute mit der Mannschaft aufwärmen und auch auf dem Spielbericht stehen, doch mit seinem Einsatz plant Andersson nicht. „Er soll sich langsam wieder an die Atmosphäre gewöhnen und dann in einer Woche gegen Großwallstadt wieder richtig einsteigen.“ Im linken Rückraum werden daher heute vor allem Joachim Boldsen und Glenn Solberg zu sehen sein, während Kasper Nielsen eher in der Abwehr seine Spielanteile bekommen wird. Rechts hat der SG-Trainer momentan keine Sorgen, Marcin Lijewski bereitet ihm viel Freude. „Er hat sich gesteigert. Er ist viel besser trainiert als im letzten Jahr, als er in der Vorbereitung durch seine Knieoperation gehandicapt war.“