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Nach glanzlosem Pflichtsieg wieder der THW-Jäger Nr. 1

Die mit 3300 Zuschauern nur halbgefüllte "Arena Leipzig" in Sachsen war die letzte Station der SG Flensburg-Handewitt im Handball-Jahr 2005. Mit einem farblosen 32:22 (12:11)-Arbeitssieg beendeten die Nordlichter die 17 Spiele umfassende Meisterschafts-Hinrunde als Tabellenzweiter und haben nun rund sieben Wochen Zeit, um sich für die Aufholjagd auf Tabellenführer THW Kiel zu präparieren. Mit dem Heimspiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke wird die Rückrunde für die SG am 11.Februar 2006 gestartet.
Der souveräne Spitzenreiter aus Kiel ließ sich auch von den knapp 20.000 Zuschauern in der Köln-Arena nicht sonderlich beeindruckenden und setzte seinen imponierenden Siegeszug mit einem verdienten 34:32-Erfolg beim direkten Verfolger VfL Gummersbach weiter fort. Mit drei bzw. vier Punkten Vorsprung auf die beiden einzigen ernsthaften Titelrivalen aus Flensburg-Handewitt und Gummersbach verabschiedete sich der THW Kiel nun mit breiter Brust in die EM-Pause.

Simon Friis kam in der Schlussphase.

Lars Christiansen, der frischgebackene Vater (Sohn Frederik wurde am 1. Weihnachtstag geboren), ließ sich als erster Torschütze der Partie feiern. Grund zur überschäumender Freude hatte die SG im weiteren Verlauf aber nicht. Nur bis zum 3:2 (10.) hatten die Gäste, die weiterhin auf Johnny Jensen und Michael V. Knudsen verzichten mussten, in der sächsischen Metropole die Nase vorne. Der Auftritt des Favoriten, bei dem auch Spielmacher Christian Berge fehlte, wirkte ein wenig planlos, sah eher wie Stückwerk aus und hatte einen Rückstand zur logischen Folge.
SG-Coach Kent-Harry Andersson reagierte, brachte Goran Sprem für Lars Christiansen auf der linken Außenposition sowie "Oldie" Matthias Hahn für "Aushilfs-Kreisläufer" Joachim Boldsen und hoffte auf Initialzündungen. Beim 7:7 (20.) war erstmals wieder der Ausgleich hergestellt und wenig später gelang Blazenko Lackovic mit dem Treffer zum 9:8 (24.) auch die erneute Führung, die Lars Christiansen per Strafwurf auf 10:8 (25.) ausbaute. Das Niveau wurde allerdings nicht besser. Beide Mannschaften ließen viele Wünsche offen, wobei das Schlusslicht auf jeden Fall in kämpferischer Hinsicht alles gab.
Concordia-Keeper Arunas Vaskevicius und Torjäger Andrej Kurtschew wussten bei den Gastgebern die wenigen Glanzlichter zu setzen, während die SG-Akteure gemeinsam nicht mehr taten, als sie allem Anschein nach für angemessen hielten. Es fehlte der berühmte Funke im SG-Spiel und entsprechend quälte sich der DHB-Pokalsieger mit einer hauchdünnen 12:11-Führung in die Pause.

Joachim Boldsen tauchte nur zeitweise am Kreis auf.

Zur zweiten Halbzeit übernahm Dan Beutler die Torwart-Aufgabe von Jan Holpert und musste miterleben, wie sich seine Vorderleute zunächst das Leben weiterhin sehr schwer machten. Die SG-Abwehr bekam den torgefährlichen Rückraum-Spieler Kurtschew nicht in den Griff. Da gleichzeitig viele gute Torchancen im Angriff nicht genutzt wurden, blieb es unnötigerweise bei einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen.
Nur dank der individuellen Überlegenheit der SG-Spieler in Person von Lars Christiansen und Blazenko Lackovic glückte es dem Favoriten sich beim 20:15 (44.) erstmals sichtbar zu lösen. Das forcierte Tempospiel trug nun erste Früchte und die SG drängte auf die Entscheidung. Außerdem ebnete Beutler mit sehenswerten Paraden seinem Team den Weg zum erwarteten Erfolg. Fortan waren es die Gäste, die nun in Tritt gekommen waren und das Spiel mit weiteren Treffern kontrollierten. Beim 25:17 (49.) war die Vorentscheidung zu Gunsten des Andersson-Teams schließlich gefallen. Die SG-Abwehr agierte kompakt und stabil und der Tabellenletzte hatte immer größere Mühe zu einer Wurfgelegenheit zu gelangen. 28:18 (54.) und 30:19 (57.) waren die letzten Zwischenstationen, bevor der vorprogrammierte Pflichterfolg in Form eines 32:22-Sieges feststand.