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Flensburg feiert Berge und Sieg in Magdeburg

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt Tabellenführer VfL Gummersbach weiter auf den Fersen. Die Schleswig-Holsteiner gewannen am Dienstagabend das Verfolger-Duell beim SC Magdeburg mit 37:32 (20:16). In der Tabelle führt weiter Rekordmeister Gummersbach mit 26:2 Punkten. Zweiter ist nun die SG (25:3) vor Titelverteidiger THW Kiel (24:2), der erst am Mittwoch Gastgeber gegen HSG Nordhorn ist. Lemgo und Magdeburg (je 20:8) sind die ärgsten Verfolger des Spitzentrios. Ein Comeback der besonderen Art feierte Christian Berge in der 44. Minute. Der Däne stand nach seiner Krebs-Behandlung in der norwegischen Heimat erstmals seit der Handball-Gala im Juni wieder auf dem Parkett. "Die ganze Mannschaft hat heute Moral gezeigt und alle haben einhundert Prozent gegeben", freute sich Flensburgs Lars Christiansen, dessen Lebensgefährtin Christina kurz vor der Niederkunft steht.
Beide Teams begannen mit einem hohen Tempo, agierten jedoch sehr nervös und schlossen ihre Würfe zu überhastet ab. Einen Rückschlag musste der deutsche Pokalsieger bereits nach vier Minuten hinnehmen, als Kreisläufer Jonny Jensen nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Sigfus Sigurdsson erst einmal mit Knieproblemen auf die Bank musste. Der Däne versuchte es danach noch einmal, aber die Schmerzen waren zu groß. "Ich weiß nicht genau, was es ist. Es deutet aber alles auf einen Innenbandriss hin", meinte Jensen.

Marcin Lijewski erzielte zwei Treffer.

Somit musste SG-Trainer Kent-Harry Andersson, der bereits die angeschlagenen Glenn Solberg und Joachim Boldsen auf dem Parkett hatte, sein Team umbauen. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Norddeutschen, die nun ohne einen gelernten Kreisläufer auskommen mussten, wieder gefangen hatten. Flensburg kämpfte und ging in der neunten Minute erstmals durch Sören Stryger mit 5:4 in Führung. Fortan blieb es eine enge, kampfbetonte und spannende Partie. Erst als Andersson Jan Holpert für Torwart Dan Beutler aufs Feld schickte, konnten sich die Gäste absetzen. Der 37-Jährige brachte die Offensive der Magdeburger mit seinen Paraden teilweise zur Verzweiflung und ebnete damit den Weg zu einer Vier-Tore-Führung (20:16) zur Halbzeit.
Obwohl die Flensburger nach dem Wechsel zwischenzeitlich mit sieben Treffern (25:18, 37.) in Front lagen, entwickelte sich das Spiel vor 7.500 Zuschauern in der Bördelandhalle zu einem Krimi. Die Magdeburger - angetrieben von den eigenen Fans - gaben sich nicht auf und kämpften sich auf 24:27 (45.) heran. In dieser Phase gerieten die Ballakrobaten von der Förde in arge Bedrängnis. Andersson brachte Berge und der Spielmacher zeigte sofort seine Qualitäten. Der Däne traf mit seiner dritten Ballberührung zum wichtigen 28:24 (46.). Zudem brachte der 32-Jährige mit seiner Routine und Übersicht viel Ruhe ins Spiel der Flensburger, so dass der 37:32-Sieg am Ende nicht mehr in Gefahr geriet.