Stripes
Stripes
Archiv

SG erledigte Aufgabe pflichgemäß

Der Handball-Abend in der fast gefüllten Campushalle stand ganz unter dem Motto "Feiern wie die Feste kommen". Dabei war es nicht unbedingt der 38:32 (21:16)-Sieg der SG Flensburg-Handewitt gegen die HSG Wetzlar, der für Feierstimmung sorgte. Vielmehr schienen sich die Fans auf die "heißen Dezember-Tage" vorzubereiten, die die Spiele gegen den TBV Lemgo, RK Zagreb und den VfL Gummersbach sehen werden.
Hinzu kam, dass es einige Jubiläen zu würdigen gab. So wurde Dan Beutler vor dem Spiel für sein 100. Spiel, welches er in Hamburg bestritten hatte, geehrt. Als Dank durfte der Schwede erstmal auf der Bank Platz nehmen und sah, wie seine Mannschaftskollegen schnell das Spiel an sich rissen. Dabei überraschte der Gast aus Hessen mit einer defensiven 6:0-Deckung, statt mit der erwarteten offensiven 3:3-Variante. "Für eine 3:3-Deckung habe ich nicht die richtigen Leute und nicht genug Alternativen auf der Bank", so die Erklärung von Gäste-Coach Dragan Markovic.

Joachim Boldsen erzielte das 3000. SG-Campushallen-Tor

Schnell setzte sich die SG auf 6:2 ab. Aber über die gesamte Spieldauer sollte die HSG sich als zäher Gegner erweisen, der sich immer wieder herankämpfte. "Wir haben heute sicherlich nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber man muss auch Wetzlar loben. Die haben sich nicht versteckt und versucht mitzuspielen", so SG-Kreisläufer Michael V. Knudsen, der den Vorzug vor Johnny Jensen erhielt und mit einer guten Partie seine Aufstellung rechtfertigte - sowohl am Kreis als auch in der Defensive im Mittelblock.
Einen zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste drehte die SG bis zur Pause in eine deutliche 21:16-Führung. Dabei wurde deutlich, dass die SG das Geschehen bestimmte und aber auch teilweise gedanklich wohl schon bei der mannschaftsinternen Feier in Århus war. "Wir haben nicht hundertrozentig konzentriert agiert. Aber der Sieg war trotzdem nie gefährdet", sagte SG-Linksaußen Lars Christiansen. Nach der Pause hielt die SG weiter die Zügel fest in der Hand, ohne jedoch großartig glänzen zu müssen. Der Angriff der Gastgeber sorgte dafür, dass der Schlendrian in der Deckung nicht schwer ins Gewicht fiel.

Jan Holpert war mal wieder im Komplett-Einsatz.

Mitte der zweiten Halbzeit nahmen dann die Fans in der Nordkurve das Spiel in die Hand und degradierten das Geschehen auf "der Platte" zum Nebenprogramm. Erst feierte sich die Nordtribüne selbst und sorgte so für eine tolle Stimmung. Danach "schwappte" die gute Laune aber auch auf die Gegentribüne über. Die Fans auf der Nordseite skandierten nun "Flensburg", die Südtribüne antwortete mit "Handewitt". "Das war eine unglaubliche Gänsehaut-Atmosphäre", musste auch Michael V. Knudsen zugeben, der davon im Spiel nicht unberührt blieb.
Das Spiel war da bereits gelaufen. Großen Jubel gab es nochmal, als "Traktor" Joachim Boldsen beim 33:26 (51.) den 3000. SG-Treffer in der Campushalle erzielte. Dieser wurde gleichzeitig auch vom 500.000. SG-Besucher in der Campushalle gefeiert. Am Ende gewann der Favorit erwartungsgemäß mit 38:32 (21:16). Die Leistung seiner Truppe motivierte Kent-Harry Andersson aber nicht zu Jubelsprüngen. "Das war nicht mehr als ein Arbeitssieg", sagte der SG-Trainer. "Wenn wir in Zagreb bestehen wollen, müssen wir uns in Abwehr und im Rückzugsverhalten verbessern." Diese Worte erreichten seine Spieler an diesem Abend jedoch nicht mehr, denn die saßen bereits abfahrbereit im Bus Richtung Århus.