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SG FleHa tanzt auf der ersten von vier Hochzeiten

Gut eine Woche nach dem Handball-Finale bei den Olympischen Spielen in Athen wird die Bundesliga-Saison der Handballer mit dem Supercup-Finale in Dessau eröffnet. Hier stehen sich heute (19.40 Uhr/live im DSF) in der Anhalt-Arena der deutsche Meister und Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt und der Pokalfinalist HSV Hamburg gegenüber. Für die SG Flensburg-Handewitt ist es die Chance, auf den ersten von vier Titeln in der kommenden Spielzeit.
"Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis. Aber eigentlich ist der Supercup für uns nur ein sehr gutes Trainingsspiel. Schließlich sind wir Meister und Pokalsieger geworden und haben damit den Supercup schon gewonnen", sagt Kent-Harry Andersson im Vorfeld. Der Schwede fügt jedoch hinzu: "Ich sehe die Partie als einen wichtigen Test für die Liga, es wird ein gutes Spiel für uns". Sein Gegenüber, HSV-Trainer Bob Hanning ist dagegen heiß auf die Partei und meinte: "Dieses Spiel ist für meine Truppe ein großer Anreiz. Schließlich können wir den ersten Titel in der Vereinsgeschichte holen. Dies könnte den Jungs auch das nötige Selbstvertrauen für die schwierige Saison in der Bundesliga geben".
Ob die Partie für die SG überhaupt zu einer "Trainingsspiel" werden kann,ist noch fraglich. Gut eine Woche vor dem Saisonstart sind die Fördestädter bereits von einem unheimlichen Verletzungspech gebeutelt und haben zwei Verletzte zu beklagen. Darunter Neuzugang und Olympiasieger Blazenko Lackovic aus Kroatien. SG-Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen diagnostizierte bei dem 23 Jahre alten Rückraumspieler ein so genanntes »Reiz-Knie«, das bei Belastungen dick und warm wird. Der Neuzugang vom RK Zagreb war Anfang Juni am Außenmeniskus operiert worden und erhielt eine fünftägige Trainings- und Wettkampfpause. "Das ist der Preis für das Olympia-Gold in Athen", erklärte SG-Manager Thorsten Storm und fügte hinzu: "Wir werden bei den angeschlagenen Spielern kein Risiko eingehen, sie werden nur spielen, wenn unsere Mediziner grünes Licht geben".
"Grünes Licht" wird es definitiv nicht für Spielmacher Christian Berge geben."Christian ist im Training umgeknickt und hat eine kaputte Kapsel im Fuß", so Kent-Harry Andersson, "morgen wird er genauer untersucht, und dann wissen wir mehr". Linksaußen Lars Christiansen ist ebenfalls angeschlagen, reiste aber gestern mit der Mannschaft nach Dessau. "Lars ist krank und bekommt Antibiotika. Ob er spielen wird, entscheiden wir heute vor dem Anpfiff", so sein Coach. Bob Hanning muss dagegen lediglich auf Pascal Hens verzichten. Der Nationalspieler fällt auf Grund eines Bandscheibenvorfalls noch mindestens drei Monate aus.


Christian Berge greift in Dessau nicht ins Geschehen ein.


Neben all den Verletzten gibt es bei der SG auch eine erfreuliche Nachricht. Marcin Lijewski steht vor seinem Comeback. "Marcin wird vielleicht ein bißchen spielen", verriet Kent-Harry Andersson, "wir werden jedoch nichts riskieren, schließlich ist der Einsatz von Marcin für die Zukunft wichtiger". Der Pole hat bereits zwei Einheiten mit der Mannschaft absolviert. Zudem geht man im Lager der SG davon aus, dass die Blessuren von Jan Holpert (umgeknickt), Kaupo Palmar(Prellung), Glenn Solberg (Fuß) und Johnny Jensen (Nierenprellung) bis zum heutigen Finale abgeklungen sind. Der schwedische Meistertrainer hat somit noch genug Möglichkeiten und Alternativen, um gegen den HSV Hamburg den ersten Titel der Saison 2004/05 an die Förde zu holen. Nach 2000 wäre es der zweite Supercup-Gewinn der SG Flensburg-Handewitt.