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Supercup: 24:25 - zu viele Probleme im Rückraum

Lars Christiansen: 8/4 Tore

Ist das ein gutes Omen? Wie im letzten Jahr kehrte die SG Flensburg-Handewitt vom Supercup in Dessau mit leeren Händen zurück. Der Deutsche Meister und Pokalsieger verlor gegen den HSV Hamburg mit 24:25 (10:15). "Der HSV hat ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen", gratulierte SG-Manager Thorsten Storm nach Spielschluss dem Sieger.
Die Zeichen standen von Anfang an nicht gut. Neben Blazenko Lackovic ("Reiz-Knie") und Christian Berge (Bänderriss im Knöchel) verfolgte auch Joachim Boldsen wegen einer schmerzhaften Wadenverhärtung das Handball-Geschehen nur in "passiver" Rolle. Für ihn rückte "Kartoffel" Johnny Jensen in den linken Rückraum. Eine neue Konstellation! So war es nicht verwunderlich, dass aus der zweiten Reihe zu wenig Druck ausgeübt wurde. Schon nach zehn Minuten hieß es 1:5. "Bei so vielen Ausfällen und einem grippegeschwächten Lars Christiansen geht bei uns natürlich auch nicht mehr allzu viel", registrierte Thorsten Storm, während Trainer Kent-Harry Andersson froh war, noch einige Alternativen zu besitzen: "Man sieht jetzt, wie wichtig eine Doppelbesetzung auf allen Positionen im Rückraum ist. Sonst hätten wir heute gar nicht antreten können."
Etwas besser lief es Mitte der ersten Hälfte. Zu diesem Zeitpunkt überraschte Lars Christiansen den sonst sicheren HSV-Schlussmann Tomas Svensson mit einem Distanzwurf aus 25 Metern zum 4:7, und Marcin Lijewski feierte nach langer Wettkampf-Pause ein achtbares "Comeback". Mit seinem zweiten Treffer erzielte er das 6:8 (18.). "Marcin Lijewski", lobte Kent-Harry Andersson, "hat nach dieser langen Verletzungspause schon wieder gut mitgespielt."
Die Hamburger ließen sich mit ihrer offensiven Abwehr jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Kurz vor der Pause hieß es 8:14, und unmittelbar mit der Halbzeit-Sirene funktionierte ein im Fernsehen von Bob Hanning angekündigter Kempa-Trick. Dagegen war Lars Christiansern ratlos: "Wir versuchen unser Spiel zu machen, doch wir kommen nicht in Tritt."
Nach dem Seitenwechsel ging Dan Beutler ins SG-Tor. Mit einigen Paraden, darunter zwei gehaltenen Siebenmetern gegen Torsten Jansen und Matthias Rauh, sorgte er für neuen Rückhalt, der sich ab der 41. Minute positiv auswirkte. Ein 14:20 verwandelte sich in ein 19:21 (50.). Nach einer Auszeit zogen die Hanseaten zwar wieder auf vier Treffer davon, doch zwei von Sören Stryger (Thorsten Storm: "Nach Abklingen seiner Kniebeschwerden wird er wieder zur alten Stärke finden") abgeschlossene Gegenstöße sorgten für das 21:23 (54.). Die Entscheidung fiel schließlich durch Torsten Jansen, der in Überzahl - Johnny Jensen brummte auf der Bank - zum 22:25 "einlochte". Der Anschlusstreffer von Marcin Lijewski fiel erst fünf Sekunden vor Ultimo.
"Die Bäume wachsen nun einmal nicht einfach so in den Himmel", blickte Thorsten Storm nach vorne. "Die Spiele gegen Minden und Wilhelmshaven zum Saisonstart werden mit dieser Verletztenliste schwer genug." Glück im Unglück hatte Johnny Jensen, der wenige Augenblicke vor dem Abpfiff einen Tritt gegen den Unterschenkel bekam. "Nur" eine Schienbein-Prellung - der Einsatz in Hannover ist nicht in Gefahr.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (bis 30.), Beutler (ab 31.) - Solberg (3), Palmar, Pries, Jensen (1), Christiansen (8/4), Klimovets (5), Stryger (2), Lijewski (5)
HSV Hamburg: Svensson, Stojanovic (bei einem 7m) - Schult, Knorr, Opderbeck (1), G. Gille (7), Siniak (3), Karbowski, Belaustegui (7), Jansen (4), Rauh (1/1), Flohr, B. Gille (2)
Schiedsrichter: Heinz/ Hock (Waiblingen); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Jensen - Jansen, Knorr); Siebenmeter: 5/4:3/1 (Christiansen scheitert an Svensson - Beutler pariert gegen Jansen und Rauh); Zuschauer: 3000

 

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