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Lackovic-Wechsel unter Dach und Fach

Aufatmen bei der SG Flensburg-Handewitt: Einer der spektakulärsten Coups der Vereinsgeschichte hat sich nicht in Luft aufgelöst. Der Kroate Blazenko Lackovic kommt wie geplant an die dänische Grenze, um ab dieser Saison seinen Drei-Jahres-Vertrag zu erfüllen. Nach einer mündlichen Anhörung mit allen Beteiligten bestätigte die Europäischen Handball-Föderation (EHF) den Wechsel, nachdem sie bei einer erster Prüfung das „grüne Licht" noch verweigert hatte.
Was hat den Sinneswandel bei der EHF ausgelöst? Entscheidend war wohl, dass der RK Zagreb dem Transfer einige Steine in den Weg legen wollte, obwohl dieser auf Wunsch des begehrten Handballers in seinem Vertrag im Artikel 15 eine Ausstiegsklausel für einen möglichen Wechsel ins Ausland integrieren musste. Gegen eine Zahlung einer Ablösesumme von 30.000 Euro! Um die Verwirrung perfekt zu machen, war Blazenko Lackovic bei der EHF noch als Vertragsspieler des nicht mehr existierenden Klubs Badel Zagreb registriert. Das wirkte. Aufgrund der vorliegenden Informationen gab eine dreiköpfige EHF-Kommission den Zagrebern Recht.
Die SG beantragte ein „Hearing" und schickte neben Manager Thorsten Storm und dem Anwalt Andreas Thiel auch Gesellschafter Manfred Werner nach Wien. Bei der Gegenüberstellung aller Fakten hatte der Bundesligist schließlich die besseren Karten in der Hand. „Der Fall wurde noch einmal ausführlich besprochen", bestätigte Monika Flixeder von der EHF. „Das Gremium war sich schließlich einig, dass der Artikel 15 Anwendung finden muss."
Die Entscheidung der EHF half der SG auf jeden Fall aus einer personellen Bredouille. „Es gab keine Lösung B", verrät Thorsten Storm. „Wir hätten ohne klassischen Halblinken spielen müssen." So dürfte auch dem Manager ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. Nun haben die Hoffnungen, dass Blazenko Lackovic zumindest im Angriff die Lücke von Lars Krogh Jeppesen schließt, einen festen Nährboden. Die Anwärterschaft auf die Jeppesen-Nachfolge untermauerte der Kroate auch mit einem Entschluss im privaten Bereich: Er zieht in die alte Wohnung des Dänen.
Dies geschieht allerdings erst nach den Olympischen Spielen in Athen. Bis dahin sind die Skandinavier Glenn Solberg und Kaupo Palmar die einzigen namhaften Neuzugänge, die ab dem 28. Juli die Vorbereitung unter der Regentschaft des „Flensburger Handball-Königs" Kent-Harry Andersson beleben. Dazu gesellt sich eine handvoll junger Talente. Aus diesem Kreis besitzt der 21-jährige Torge Johannsen als vierter Linkshänder die besten Aussichten, einen Platz im 14er Kader zu ergattern. Er ist wie Stefan Pries und Sören Johansen mit einem Doppelspielrecht für das „Junior-Team", das in der Regionalliga spielt, ausgestattet. Gar noch für die A-Jugend auflaufen dürfen Johann Volquardsen und Lasse Kohnagel. Die beiden sollen behutsam an hohes Niveau herangeführt.