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Kurs Titelverteidigung

Die SG Flensburg-Handewitt fühlt sich im DHB-Pokal pudelwohl. Der Deutsche Meister untermauerte mit einem klaren 33:27 (15:12)-Sieg im Viertelfinale beim HSV Handball seine Ambitionen, den begeehrten nationalen Titel zum dritten Mal in Folge gewinnen zu wollen. In der mit 4500 restlos ausverkauften Alsterdorfer Sporthalle entwickelte sich die Neuauflage des letztjährigen Endspiels in weiten Phasen zur erhofft spannenden Angelegenheit, bevor die SG zum dritten Mal in Folge den Einzug ins Final-Four (16. und 17. April) unter Dach und Fach gebracht hatte.
Die Hoffnungen, nach dem Sieg im Supercup und dem Bundesliga-Erfolg im Hinspiel in der Colorline-Arena die SG Flensburg-Handewitt zum dritten Mal in Folge in dieser Saison bezwingen zu können, schwanden bei den personell arg gebeutelten Hamburgern von Minute zu Minute. Ohnehin schon ohne die verletzten Rückraum-Spieler Andre Siniak, Pascal Hens, Sebastian Opderbeck und Ion Belaustegui arg gebeutelt angetreten, ereilte den HSV neues Pech. Der Tscheche Alois Mraz, erst am Vortag in einer Blitzaktion vom Süd-Zweitligisten Solingen losgeeist, hatte gerade mit den beiden Treffern zum 7:9 (19.) und 9:10 (22.) seinen neuen Arbeitgeber wieder herangebracht, da kam es knüppeldick. Der 26-Jährige knickte nach einer harmlosen Aktion ohne gegnerische Einwirkungen um und schied mit einem Achillessehnen-Abriss nach nur fünf Minuten Einsatzzeit aus.

Marcin Lijewski traf sechs Mal.

Der in Bestbesetzung angereiste Gast von der deutsch-dänischen Grenze bot im ersten Durchgang vor allem in der Abwehr eine bestechende Vorstellung, wobei erneut Jan Holpert im Tor zur Höchstform auflief. Wenn der HSV mit seiner wacker kämpfenden Not-Elf nach dem 7:10 ein 10:11 erzielen konnten, lag dies an der durchwachsenen Angriffsleistung der SG. Nur selten riss der SG-Angriff "Bäume aus", machte aus seiner Überlegenheit schlichtweg zu wenig. Allein mit Einzelaktionen durch Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic behauptete der Cupverteidiger seinen Vorsprung, der nach dem 15:11 (28.) beim 15:12 zur Pause "nur" drei Treffer betrug.
Nach Wiederbeginn verdienten sich die Hamburger Bestnoten in Sachen Einsatzbereitschaft und Kampfgeist und ließen die Gäste selbst beim 12:16 (31.) und 14:18 (35.) sehr zur Begeisterung der Fans nicht vorzeitig enteilen. Der HSV lieferte dem Favoriten einen beherzten Schlagabtausch und blieb beim 16:18 (37.) und 18:20 (39.) dran. Allerdings machte sich beim HSV zunehmend Kräfteverschleiß bemerkbar. Besonders musste das Bruder-Paar Bertrand und Guillaume Gille der großen Kraftanstrengung Tribut zollen und konnte den Gastgebern nicht mehr zur Wende verhelfen.
Der hochdekorierte SG-Angriff musste sich weiterhin den Vorwurf gefallen lassen, seine spielerischen und individuellen Möglichkeiten nicht ausreichend umzusetzen. Daher blieb das Duell der beiden Nordlichter über 21:23 (47.) und 22:24 (50.) weiter recht spannend. Erst in den letzten zehn Minuten brachen bei den Gastgebern die Dämme und spätestens beim 23:28 (54.) war die unterhaltsame Partie entschieden. Im Stil einer Spitzenmannschaft hatte die SG den Gegner jederzeit im Griff gehabt und siegte am Ende verdient mit 33:27.