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Champions League: „Wunder“ am Gründungstag?

Am 13. März 1990 unterschrieben die Stammvereine TSB Flensburg und Handewitter SV den Gründungsvertrag. 15 Jahre später sollte zum „Geburtstag“ der SG Flensburg-Handewitt zum zweiten Mal nach 2004 der Einzug ins Halbfinale der Champions League gefeiert werden. Doch nach dem 22:36 bei Montpellier HB sind die Aussichten auf ein Minimum gesunken. Es hilft am Sonntag um 15 Uhr eigentlich nur ein  Wunder in der fast ausverkauften Campushalle. „Es ist toll, dass so viele Zuschauer kommen“, freut sich SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Nur mit den Zuschauern im Rücken haben wir noch eine Minimalchance, das Halbfinale zu erreichen.“ Der Manager hat das „Projekt 15“ auserkoren. Ein Kantersieg gegen die Franzosen!
Unglaublich, aber wahr! SG-Trainer Kent-Harry Andersson schaltete am Dienstagabend nach nur zehn Minuten die DSF-Übertragung vom Bundesliga-Spiel in Kiel aus. „Ich hatte keine Lust mehr auf Handball“, gestand der Schwede. Der Grund: Er hatte sich vorher noch einmal die Partie seiner SG in Montpellier angesehen. Der Schock saß noch immer tief. Da hatten die Worte von Sören Stryger stark beruhigenden Charakter. „Wir werden auch in Zukunft Spiele verlieren“, sagte der Kapitän. „Nur wird das ganz gewiss nicht mehr in dieser Höhe passieren – dafür sind wir ein zu starkes Team.“
Die spielfreie Woche nutzte die Mannschaft für ein konzentriertes Training. Kapitän Sören Stryger macht keinen Hehl daraus, dass sich die Enttäuschung von Montpellier in den letzten Tage in Ungeduld verwandelt hat: „Wir wollen uns revanchieren.“ Sein Rezept für Sonntag: „60 Minuten Gas geben, kämpfen – und dann sehen, was dabei herauskommt.“ Kent-Harry Andersson gibt eine ähnliche Maxime aus: „Wir wollen gewinnen und gut spielen.“
Das Weiterkommen erwähnt er nicht. Mit gutem Grund; denn die Ausgangsposition hat sich weiter verschlechtert. Er muss nämlich mit dem Ausfall zweier wichtiger Akteure rechnen. Während Christian Berge wegen der Entnahme einer Gewebeprobe am Dienstag und den letzten Anstrengungen diesmal pausieren muss, soll Glenn Solberg wegen Achillessehnen-Problemen die Partie von der Tribüne aus verfolgen. „Wenn wir ihn jetzt nicht schonen, fällt er womöglich für den Rest der Saison aus“, erklärt Kent-Harry Andersson. Seine Alternativen sind klar. Joachim Boldsen übernimmt in Angriff und Deckung den Part von Glenn Solberg, wobei er sich im Mittelblock der 6:0-Abwehr mit Andrej Klimovets abwechseln soll. Außerdem rückt der junge Linksaußen Jan Molsen, der die ganze Woche eifrig mittrainierte, in den Bundesliga-Kader auf.

Joachim Boldsen ist am Sonntag voll gefordert.

 

Splitter
SG-BUS-Shuttle-Dienst. Vier Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 13.30 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum Parkplatz „Exe“ zurück. In Handewitt startet um 14.15 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.


Schiedsrichter. Die Zwillinge Csaba und Pal Kekes (3.9. 1966) gehören noch zu den jüngeren Schiedsrichtern der internationalen Handball-Szene. Aber die beiden Herren sind für die SG keine Unbekannten. Sie leiteten am 8. November 2003 das Heimspiel gegen den RK Celje Pivovarna Lasko (29:29).


EHF-Delegierter. Adriano Ruocco (Italien)


Karten-Situation. Die Fans der SG Flensburg-Handewitt haben Glück: Da Montpellier HB sein Karten-Kontingent für das Rückspiel in der Champions League am kommenden Sonntag (15 Uhr) in der Campushalle nur bedingt nutzt, gibt es nun wieder 300 Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen.


Halle. Die Campushalle öffnet um 13.30 Uhr ihre Türen.

 

Fernsehen. Das ZDF überträgt die zweite Halbzeit "live".


Statistik. In 89 Europapokal-Partien ging die SG bislang 64 Mal als Sieger vom Platz. Daneben gab es sechs Unentschieden und 19 Niederlagen. Das Torverhältnis lautet 2532:2158.

 

Duelle gegen französische Klubs. Bislang erlebte die SG zwei erfolgreiche Meetings mit der französischen Nationalliga, und zwar im EHF-Cup 1997/1998 gegen Montpellier HB (28:25, 21:21) und im City-Cup 1998/1999 gegen US Dunkerque (27:25, 30:26).

 

Weitere Berichte
6.3.2005 - Halbfinale in weite Ferne gerückt (Homepage)
13.3.2005 - Nikola Karabatic: Der Shooting-Star aus Frankreich (KONTER 12/2004-2005)

 

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