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Wunder in Flensburg knapp verpasst

Die SG Flensburg-Handewitt ist im Viertelfinale der Champions League trotz eines 32:19 (17:11) über den französischen Top-Club Montpellier HB ausgeschieden. Gegenüber der 22:36-Hinspiel-Niederlage konnte das Team von Trainer Kent-Harry Andersson nur 13 Tore aufholen. Den Siegtreffer für Montpellier erzielte Anquetil per Freiwurf erst zwei Sekunden vor Spielende.
Vor 6.500 Zuschauern in der ausverkauften Campushalle gaben die Gastgeber wie versprochen 60 Minuten Gas und kämpften buchstäblich bis zum Umfallen. Aus einer bissigen Abwehr heraus erwischte Flensburg den klar besseren Start. Lohn: eine schnelle 4:0-Führung. Das erste Tor der Franzosen ließ sieben Minuten auf sich warten. Doch die Aggressivität der SG hatte auch ihren Preis: Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste Rückraum-Riese Marcin Lijewski nach drei Zeitstrafen vom Feld - eine bittere Schwächung des deutschen Meisters, der die Partie dominierte und über 13:7 und einen Acht-Tore-Vorsprung beim 17:9 (28.) mit 17:11 in die Halbzeit ging.

Sören Stryger hoffte vergeblich auf ein Weiterkommen.

Auch in Hälfte zwei das gleiche Bild: Angetrieben von den lautstarken Fans baute der Double-Sieger seinen Vorsprung unablässig aus. Lars Christiansen bewies einmal mehr seine Weltklasse und avancierte mit 14/6 Treffern zum erfolgreichsten Flensburger Schützen. "Mit einer solchen Leistung hätten wir es eigentlich verdient, weiterzukommen", meinte SG-Kapitän Sören Stryger.
Als ausgerechnet Christian Berge 75 Sekunden vor Schluss zum 32:18 traf und die Hinspiel-Niederlage egalisiert hatte, schien das Halbfinale erreicht. Doch die Franzosen verwandelten zwei Sekunden vor dem Ende noch einen Freiwurf gegen die auf vier Feldspieler dezimierten Gastgeber. "Wir haben überragend gespielt - ich kann nicht traurig sein", gab Trainer Kent-Harry Andersson nach dem Schlusspfiff zu Protokoll. Seine Mannschaft habe trotz der Niederlage Selbstvertrauen für die Zukunft getankt.