Kent-Harry Andersson grinst schelmisch: "Auch wenn wir auswärts spielen, haben wir eine Chance." Die spitzbübischen Züge im Gesicht des Erfolgstrainers haben einen Grund. Die Partie gegen Tatran Presov in der Champions League ist ein Heimspiel. Allerdings ist die Campushalle wegen einer Erotik-Messe besetzt. Deshalb müssen die Fans der SG Flensburg-Handewitt zum Idreats-Center in Haderslev reisen, um ihre Mannschaft am Sonntag ab 15 Uhr nach vorne zu schreien.
Überhaupt ist Südjütland am Sonntag das "Mekka" des europäischen Handballs. Nur wenige Kilometer weiter nördlich trifft KIF Kolding auf Pfadi Winterthur, während sich in Haderslev die SG nicht nur ihren deutschen, sondern auch den dänischen Fans präsentiert. Der Idreats-Center ist mit 2500 Zuschauern ausverkauft. Eine schöne, skandinavisch angehauchte Atmosphäre wird erwartet. Die SG bestreitet ihre letzte Übungseinheit vor dem Match am Samstag in der Duburghalle und reist erst am Spieltag an.
Die Ausgangslage ist klar: Mit einem Sieg würde sich die SG vorzeitig den ersten Platz in der Gruppe H sichern. Das letzte Spiel in Metkovic wäre dann völlig bedeutungslos. "Vielleicht kann ich in einer Woche den einen oder anderen Leistungsträger etwas schonen", hofft Kent-Harry Andersson, der sich am Sonntag eine Revanche wünscht. Das Hinspiel endete nur 24:24, nachdem die SG in den letzten 20 Minuten ein 22:15 verspielt hatte. "Wir waren Anfang Oktober keine richtige Mannschaft und sind sehr schlecht zurückgelaufen." Presov überraschte die SG mit zwölf Gegenstoß-Toren.
Inzwischen sieht es so aus, dass Presov die Vorrunde nur als Dritter abschließen wird - hinter Banik Karvina. Damit ist die Champions League ein Spiegelbild der tschechisch-slowakischen Liga (HIL). Dort rangieren die Handballer aus der Tatra im Moment auf Platz drei - vier Zähler hinter Banik Karvina. Allerdings warfen sich die Slowaken unter der Woche mächtig ein. Gegen den Vorletzten Hranice gelang ein 42:15-Kantersieg. Kent-Harry Andersson lässt sich aber nicht bange machen.: "Wir sind besser als vor vier Wochen."
Die SG fährt mit dem Bus zum Heimspiel.
Splitter
SG-BUS-Shuttle-Dienst. Die Busse fahren diesmal nicht.
Fan-Busse. Je ein Bus für die Wikinger und ein Bus für die Hölle Nord fahren am Sonntag zum Spiel. Die Busse sind von der Autokraft.
Schiedsrichter. Rajko Imbronjev und Nebojsa Grkovic aus Serbien-Montenegro.
EHF-Beobachter. Terje Anthonsen
Statistik. In Bislang 84 Europapokal-Spielen ging die SG 61 Mal als Sieger vom Feld. Sechs Partien endeten Unentschieden. Das Torverhältnis lautet 2374:2003. Zu Hause gab es in 45 Partien nur zwei Unentschieden und eine Niederlage.
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