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Die Tür zum Achtelfinale weit aufschlagen

Gut gelaunt und mit einer glasklaren Zielsetzung vor Augen brach die SG Flensburg-Handewitt gestern Nachmittag von Handewitt aus nach Tschechien auf. Am Sonntag (10.30 Uhr) will der Deutsche Meister und Pokalsieger im vierten von insgesamt sechs Gruppenspielen bei HC Banik Karvina die Tür zum Achtelfinale weit aufschlagen. "»Wenn wir dort gewinnen, dann sind wird fast durch", misst Andersson dem zweiten Aufseinandertreffen mit dem Meister Tschechiens große Bedeutung zu. Gruppenerster will die SG schließlich werden, um sich für das Achtelfinale den Vorteil zu sichern, zuerst auswärts antreten zu müssen. "Außerdem trifft man dann auf einen Gruppenzweiten, was meistens ein Vorteil ist", meint der Schwede.
Anders als noch als bei der Reise nach Presov/Slowakei tritt die SG mit einem verkleinerten Kader in Karvina an. Neben dem Pechvogel der Saison, Christian Berge, werden nämlich auch Robert Runge (an HSG Düsseldorf ausgeliehen) und Torge Johannsen (spielt am Sonntag in der Zweiten) der SG nicht zur Verfügung stehen. Dafür wird Andersson aber wieder auf Kaupo Palmar zurückgreifen können, der seine Rückenmuskel-Verletzung auskuriert hat. "Er wird spielen müssen", kündigte der Schwede an. Zugleich schürt der Coach damit die Konkurrenz-Situation im rechten Rückraum, wo zuletzt Marcin Lijewski allein auf weiter Flur agierte. "Für Marcin führt der Weg ins Team über die Abwehr. Und das hat zuletzt immer besser geklappt", berichtet Andersson.

Marcin Lijewski ist gegen Banik in der Abwehr gefordert.

Auf der anderen Seite erhofft sich Kent-Harry Andersson frischen Wind von Blazenko Lackovic. Die Integration des Kroaten kommt nur schleppend voran und für einen Fortschritt scheint der morgige Gegner ideal zu passen. Dazu Andersson: "Gegen offensive Abwehrformationen fällt es Blazenko noch recht schwer ins Spiel zu finden. Aber Karvina spielt 6:0 defensiv, das müsste besser passen." Schützenhilfe könnte Lackovic von seinem Landsmann Goran Sprem bekommen, der im Europacup ja spielberechtigt ist. Beim 32:24-Hinspiel-Erfolg vor 14 Tagen in der Campushalle feierte der Linksaußen einen rundum gelungenen Einstand und eroberte die Herzen der SG-Fans im Eiltempo.
Wenn Andersson von den Rückschlüssen aus dem Hinspiel berichtet und daraus Taktik und Konsequenzen für den morgige Auftritt formuliert, taucht sofort der Name Pavel Horak auf. Der kantige Nationalspieler bereitete der SG in der Campushalle mit seinen acht Toren große Probleme und veranlasste Andersson dazu, die Abwehr umzustellen. "Die Manndeckung mit Søren Stryger und später Goran Sprem in der Spitze hat zwar gut funktioniert, aber es muss auch mit der 6:0-Abwehr klappen", fordert Andersson. Und betroffen sind dabei in erster Linie Marcin Lijewski und Kaupo Palmar. "Das müssen sie schaffen", stellt der Schwede unmissverständlich klar.
Um sich ein wenig auf die frühe Anwurfzeit einzustellen, bat der Trainer seine Schützlinge gestern und auch heute vormittag zum Training. "Die Anwurfzeit ist etwas unglücklich, aber das werden wir schon hinbekommen", ist Andersson sicher. Und schließlich hatte der Meistertrainer auch noch einen kleinen Trost für alle Langschläfer im Team. "In der Nacht zum Sonntag wird auch in Tschechien die Uhr auf Winterzeit umgestellt und daher bekommen wir eine Stunde geschenkt.