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Flensburg-Handewitt mit Kantersieg

Die SG Flensburg-Handewitt hat sich für die bittere Niederlage in der Bundesliga beim HSV Hamburg rehabilitiert und die Krisen-Stimmung an der Förde vorerst beendet. Der deutsche Meister deklassierte in der Champions League RK Metkovic aus Kroatien mit 34:21 (19:11). Mit nunmehr 5:1 Punkten nimmt der Vorjahresfinalist Kurs auf das Achtelfinale. Allerdings waren die Gäste nicht mehr mit dem Team zu vergleichen, dass der SG vor vier Jahren den EHF-Pokal entriss. Sechs Leistungsträger verabschiedeten sich vor der Saison ins Ausland. Die Lücke wurde mit jungen Nachwuchsspielern gefüllt. Und die waren vor 2.500 Zuschauern in der Fördehalle restlos überfordert. 

Dan Beutler erlebte einen schönen Nachmittag.

Die Partie war bereits nach wenigen Minuten entschieden. Gegen die kompakte 6:0-Deckung der SG fand Metkovic kein probates Mittel. Dafür glänzte das Team von Coach Kent-Harry Andersson, der mehr Härte in der Abwehr gefordert hatte, mit Tempo-Gegenstößen. Immer wieder setzte sich Lars Christiansen in Szene und düpierte die RK-Deckung. Sechs der ersten sieben Treffer gingen auf das Konto des Dänen - 7:1 (11.). Flensburgs Torhüter Dan Beutler, der den Vorzug vor Jan Holpert bekam, verlebte einen entspannten Nachmittag, zu harmlos waren die Gäste, die ihre beiden Partien in der "Königsklasse" zuvor verloren hatten. Und wenn der Torwart geprüft wurde, war er meistens zur Stelle. Für die Neu-Flensburger Goran Sprem und Blazenko Lackovic, die zusammen in einer Wohnung leben, war die Partie gegen ihre Landsleute indes von besonderer Bedeutung. Olympiasieger Lackovic, der gegen Ende der ersten Hälfte die zentrale Spielmacher-Position von Joachim Boldsen einnahm, wusste bereits im Vorfeld um die Schwächen des kroatischen Vize-Meisters und war nicht verwundert, dass die SG zur Pause mit 19:11 führte. Auch SG-Manager Thorsten Storm war sich nach 30 Minuten sicher: "Wir werden dieses Spiel gewinnen."
Auch im zweiten Abschnitt waren die Gastgeber tonangebend. Nun war es Käpitän Sören Stryger, der über die rechte Seite immer wieder die Lücke in der Deckung der Gäste fand und vollstrecken konnte. Metkovic agierte mitunter überhastet, weil die Ideen in der Offensive fehlten. Nach 40 Minuten war die SG auf 26:15 davongezogen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass den Kroaten noch die internationale Reife fehlt. Für die Flensburger war es fortan nur noch ein Schaulaufen. "Das war ein sehr guter Gegner für uns in dieser Phase. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut in der Abwehr gespielt", resümierte Andersson.