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SG nicht ernsthaft gefordert

In der Flensburger Fördehalle hatte der RK Metkovic vor vier Jahren den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert. Trotz einer 23:25-Niederlage gegen die SG nahmen die Kroaten den EHF-Cup mit nach Hause. Sie hatten nach einem 24:22-Erfolg im Hinspiel bei gleicher Tordifferenz auswärts ein Tor mehr erzielt und somit das EHF-Cup-Finale gewonnen. Jetzt, vier Jahre später, im dritten Spiel in der Gruppe H der Champions League ließ die SG Flensburg-Handewitt beim 34:21-Erfolg nie einen Zweifel über den Ausgang des Spiels aufkommen. Damit übernahm das Team von Trainer Kent-Harry Andersson die Tabellenführung in der Gruppe H, da der bisherige Spitzenreiter, Tatran Presov, im anderen Gruppenspiel in
eigener Halle Banik Karvina mit 22:25 unterlag.
In den letzten Wochen war der Deutsche Meister und Pokalsieger auf der Suche nach der Form der vergangenen Saison. Gegen Metkovic blitzte zwischenzeitlich das alte Können wieder auf, doch war die SG gegen eine etwas verstärkte Juniorentruppe nicht ernsthaft gefordert. Im Team der Kroaten tummeln sich viele Talente mit großem Potential, sie werden in der Zukunft sicher von sich reden machen, waren aber gegen die SG noch ganz einfach überfordert. So kann nicht genau gesagt werden, ob der Patient SG Flensburg-Handewitt schon genesen oder erst auf dem Wege der Besserung ist.

Joachim Boldsen setzt sich durch.

Schon nach wenigen Minuten, nach einem 6:0-Blitzstart, war eigentlich nur noch die Höhe des Sieges interessant. Bis dahin hatten sich im Tor "Mister Europacup" Dan Beutler und Linksaußen Lars Christiansen mit bereits fünf Toren ausgezeichnet. Über 9:2 wurde die Führung bei 12:4 auf acht Treffer ausgebaut. Dann wurde bis zum 19:11-Pausenstand schon ein Gang raus genommen.
Im zweiten Durchgang wurde der Vorsprung schnell auf zehn Tore ausgebaut, ehe dann in den Schlussminuten aus 31:21 mit drei Toren in Folge der Endstand von 34:21 wurde. Den Schlusspunkt setzten in Zusammenarbeit die beiden Kroaten im Team der Flensburger. Blazenko Lackovic als Anspieler und Goran Sprem als Vollstrecker sorgten per "Kempa" für das 34. Tor der SG.
Trainer Kent-Harry Andersson nutzte die zweiten 30 Minuten zu einigen taktischen Varianten. So stellte er unter anderem die Deckung ab der 45. Minute von 6:0 auf 5:1 um, mit Goran Sprem als vorgezogener Spitze. Dadurch wurde einige Male der Ball erobert und gab es leichte Kontertore. Beste Spieler bei der SG waren aber Torwart Dan Beutler und die Flügelzange mit Lars Christiansen und Søren Stryger mit zusammen 21 Toren. Für Torge Johannsen gab es neun Minuten vor dem Ende den zweiten Kurzeinsatz in der  Champions League. Der Linkshänder erzielte mit dem 29:18 auch sein erstes Tor. Bei Metkovic konnte eigentlich nur Mannschaftskapitän Ante Kukrika auf sich aufmerksam machen.
Die SG Flensburg-Handewitt hat nach drei Spielen fünf Punkte und muss am kommenden Wochenende beim jetzt ärgsten Verfolger Banik Karvina in Tschechien antreten. Mit einem weiteren Erfolg wäre der Gruppensieg schon fast unter Dach und Fach. Vorher kommt es aber noch am Mittwoch zum Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Pfullingen.

 

Stimmen zum Spiel
Kent-Harry Andersson: Der Sieg war wichtig heute. Wir haben in der Zeit zwischen Hamburg und Heute viel miteinander gesprochen. Das Problem steckt im Kopf der Spieler. Aber heute haben wir etwas für das Selbstvertrauen getan. Wir haben an verschiedenen Dingen gearbeitet und gegen Metkovic schon einiges davon gesehen. Wir waren aggressiv und haben das auch dem Publikum gezeigt. Allerdings darf man den Sieg auch nicht überbewerten, denn Metkovic war auch kein schwerer Gegner. Wir machen kleine Fortschritte und werden uns auch gegen Pfullingen verbessern.

Søren Stryger: Wir haben heute gezeigt, dass wir auf den richtigen Weg sind. Sowohl im Angriff als auch in der Defensive waren wir aggressiv. Das haben wir vom Platz auch auf die Zuschauer übertragen. Das Hamburg-Spiel haben wir abgehakt und schauen jetzt nur nach vorne.

Dan Beutler: Das war ein schöner Sieg nach dem Hamburg-Spiel. Wir wollten die vermisste Leidenschaft der vergangenen Spiele auch auf die Zuschauer übertragen. Und wir haben heute gezeigt, dass die Mannschaft intakt ist.

Thorsten Storm: Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Man darf den Sieg aber nicht überbewerten. Noch fehlt den Neuen die richtige Bindung zum Spiel. Trotzdem sind wir auf einen guten Weg und werden jetzt die nächsten Spiele nutzen, um Selbstvertrauen zu tanken, sodass wir gegen Magdeburg wieder die alte SG sehen.