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Goran Sprem setzt erste Akzente

Kent-Harry Andersson war die Erleichterung anzumerken. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft wieder Spaß am Handball hat", freute sich der SG-Coach über den ersten Sieg in der Champions League. Der Begriff "Spaß" passte an jenem Nachmittag besonders auf Goran Sprem. Der zweite, aktuelle Olympiasieger feierte im ersten Abschnitt sein Debüt und war "omni-präsent". Am Kreis, auf Linksaußen und - was spielentscheidend war - in der Spitze einer 5:1-Abwehr.
Kurz vor der Halbzeit fasste Kent-Harry Andersson den Entschluss, seine geliebte 6:0-Formation aufzugeben. Ohne den verletzten Johnny Jensen (Schienbeinprellung) fehlte die nötige Aggressivität, den Tschechen gelangen immer wieder leichte Treffer aus der zweiten Reihe. Vor allem der Halblinke Pavel Horak tat sich dabei hervor und wurde prompt an die "Kette" gelegt. "Das funktionierte gut", befand Kent-Harry Andersson.

Zufrieden: Kent-Harry Andersson

Trotz der generellen Zufriedenheit des schwedischen Übungsleiters - es war nicht alles Gold, was glänzte. So musste die "Hölle Nord" trotz einer sich steigernden Defensive, hinter der Jan Holpert immer mehr Produktives leistete, bis zum 20:18 (39.) zumindest ein wenig um den Sieg zittern. Ein Grund: Der Offensive unterlief eine Reihe technischer Fehler: Ein zweiter Grund: Der SG-Rückraum fehlte die Torgefährlichkeit. Bestes Beispiel: Marcin Lijewski brauchte für seine zwei Tore neun Versuche.
Dann überrollte die SG vor allem mit ihren Flügelspielern das Banik-Team. "In der zweiten Halbzeit wurde das Tempo zu schnell", räumte Gäste-Coach Jiri Kekrt ein. "Flensburg hat zehn bis 14 gute Spieler, wir haben nur sechs." Die lange, 16-stündige Bus-Tour aus Tschechien - auch wenn sie schon am Donnerstag erfolgt war - dürfte zusätzlich an der Substanz der wackeren Handballer aus Mähren genagt haben.
Ein Wermutstropfen mischte sich aber auch in den Siegerjubel. Mannschaftsarzt Hauke Mommsen erschien - völlig ungewohnt - zur Pressekonferenz und berichtete über den Gesundheitszustand von Christian Berge: "Wir müssen ihn wieder ein bis zwei Wochen aus dem Trainings- und Spiel-Betrieb nehmen, sein Sprunggelenk ist wieder angeschwollen." Das Verletzungspech des genialen Christian Berge geht also in eine neue Runde.