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Goran Sprem gibt sein Debüt

SG Flensburg-Handewitt erwartet heute den tschechischen Serienmeister HC Banik Karvina zum Champions-League-Gruppenspiel und will dabei den zweiten kroatischen Neuzugang testen.
Wenn die SG Flensburg-Handewitt heute um 15 Uhr gegen HC Banik Karvina das erste Champions-League-Heimspiel in der Campushalle bestreitet, wartet auf die Zuschauer ein "Extra-Bonbon". Schließlich ist
fest geplant, dass mit Goran Sprem ein "verspäteter" Neuzugang sein Debüt für den Deutschen Meister geben wird. "Ja, Goran wird gegen Karvina spielen", kündigte SG-Coach Kent-Harry Andersson vor dem Vergleich mit dem tschechischen Serienmeister das Debüt des Nationalspielers an. Zwar trainiert der 25-Jährige schon seit Anfang September regelmäßig mit der SG-Mannschaft, konnte, nach dem sein Wechsel von Zagreb an die Förde endlich perfekt war, auf Grund der Ausländerregelung bislang noch nicht eingesetzt werden. Da der Weissrusse Andrej Klimovets und der Kroate Blanzenko Lackovic die beiden zugelassenen Nicht-EU-Ausländerplätze bei der SG besetzen, war ein Einsatz des Linksaußen bisher nicht möglich.
Die Ausnahme bildet die Champions-League, da in diesem Wettbewerb keinerlei Beschränkungen gelten. "Er ist ein sehr guter Spieler. Wir haben mit ihm neue Möglichkeiten, nicht nur als Ersatz für Lars Christiansen auf Außen, sondern er kann auch am Kreis eingesetzt werden. Zudem bietet er neue Perspektive für unsere Abwehr, wenn wir eine 5:1-Variante spielen
wollen", berichtet Andersson.

Wieder in einem Team: Blazenko Lackovic und Goran Sprem.

Die uneingeschränkte Spielberechtigung, also auch Einsätze in der nationalen Meisterschaft und dem DHB-Pokal, sind für Sprem auch schon in Sichtweite. Spätestens Anfang Dezember rechnet nämlich Klimovets damit die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, womit der begehrte Nicht-EU-Ausländerplatz für Sprem frei wäre. Während "Dauerbrenner" Lars Christiansen dank der hochkarätigen Verstärkung mit Erholungspausen fest rechnen darf, hat die Verpflichtung des pfeilschnellen Olympiasiegers für Robert Runge weitreichendere
Konsequenzen. Derzeit bemüht sich die SG für den 22-jährige Linksaußen bis zur WM-Pause einen neuen Verein zu finden.
Vielleicht gelingt es Sprem, nach Lackovic ein weiterer Hochkaräter vom Balkan, ja sogar seinem neuen Verein ein wenig von jener Verkrampfung zu befreien, die die SG bislang befallen hat. "Wir sehen deutlich Fortschritte. Vor allem im Training läuft es sehr gut. Wir müssen nur die Ruhe auch im Umfeld bewahren und dürfen nicht so schnell unzufrieden sein.
Die Mannschaft wird Schritt für Schritt besser und findet langsam zusammen", erklärt Andersson.
Der Schwede ruft in diesem Zusammenhang gerne die angespannte Personal-Situation in Erinnerung, die eine optimale Vorbereitung verhindert hat. "Am Beispiel von Lackovic wird doch deutlich, wieviel Potenzial und Steigerungsmöglichkeiten im Team stecken. Wir brauchen noch etwas Zeit und Geduld, aber dann wird es allen richtig Spaß machen", versichert der
55-Jährige.
Mit Sprem, dafür aber mit ziemlicher Sicherheit ohne Jonny Jensen (Wade) und Kaupo Palmar (Schultermuskulatur), will die SG Flensburg-Handewitt das erste Champions-League-Heimspiel der Gruppenphase gegen Banik Karvina in erster Linie dafür nutzen, um den durchwachsenen Eindruck der letzten Wochen aufzuwerten. Immerhin gilt es die Form für das anstehende Topspiel beim HSV Hamburg (Dienstag, 19. Oktober, 19.45 Uhr live im DSF und
Live-Ticker Flensborg Avis) zu verbessern.
In der schwindenden Hoffnung noch geeignetes Video-Material mit Informationen über Karvina zu bekommen, sicherte sich Andersson ab und rief bei seinem ehemaligen Spieler Jan Filip in Nordhorn an. "Jan sagte, dass Karvina eine sehr junge Mannschaft hat", berichtet Andersson, "vor allem die Außen und die großgewachsenen Rückraumspieler sind gut. Ich
glaube, sie sind unser stärkster Konkurrent um den Gruppensieg."
Dem Vorzeige-Verein Tschechiens ist nach einem Aderlass der letzten Jahre mit dem Linkshänder Kamil Heinz lediglich ein Nationalspieler erhalten geblieben, der allerdings verletzungsbedingt fehlen wird. Dennoch schaffte es der ehemalige Nationaltrainer Jiri Kekrt aus jungen Spieler eine homogene Mannschaft zu formen, die am letzten Spieltag die
Tabellenführung in der nationalen Meisterschaft (slowakisch-tschechische Liga) mit einem 32:27-Sieg gegen Tatran Presov übernahm. Und gegen diesen Gegner kam die SG Flensburg-Handewitt bekanntlicherweise am letzten Wochenende nicht über ein mageres und enttäuschendes 24:24-Unentschieden hinaus.