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Champions League: Ins Viertelfinale gezittert

Die"Hölle Nord"musste bis in die Schlussminute zittern, ehe die Erlösung erfolgte. Die SG Flensburg-Handewitt qualifizierte sich mit einem 31:26 (16:11) für das Viertelfinale der Champions League. Letztendlich reichte ein Treffer mehr in der Endabrechnung, um dieses packende europäische Duell zu entscheiden. Rustan Lundbäck, Trainer des IK Sävehof, brachte es auf den Punkt: "Wir sind eigentlich zu stark, um jetzt schon rauszufliegen."
Die Sorgenfalten bei der SG hatten sich am Freitagabend noch vergrößert. Neben dem 30:34 aus dem Hinspiel drückte nun auch ein Missgeschick von Joachim Boldsen auf die Stimmung. Im Abschluss-Training war er mit dem linken Fuß umgeknickt, der sofort anschwoll. Zwangspause - am Montag soll eine genauere Diagnose Auskunft über die Schwere der Verletzung geben. "Ich wusste, dass es mit nur drei Rückraumspielern schwer werden würde", sagte Trainer Kent-Harry Andersson. Marcin Lijewski, Glenn Solberg und Blazenko Lackovic waren gefordert.
Das Trio hielt dem Druck stand. Vor allem mit dem zuletzt in seinen Leistungen sehr schwankenden Marcin Lijewski ("sensationelle Leistung im Angriff") und Glenn Solberg ("absoluter Chef auf dem Spielfeld") war Manager Thorsten Storm sehr zufrieden. Und die 5000 Zuschauer, die eine große Atmosphäre aufbauten, freuten sich über ein 6:2. Sävehofs Coach Rustan Lundbäck rettete sich in eine Auszeit. "Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", stellte er fest. "Vor allem im Angriff waren wir zu langsam."
Auch wenn es beim 12:6 nach einer frühzeitigen Entscheidung aussah, akklimatisierte sich das junge Sävehofer Team an die große Kulisse. Vor allem Jonas Larholm und Patrik Fahlgren sorgten in dieser Phase für Überraschungsmomente, während Linkshänder Kim Andersson in Andrej Klimovets, der in der Abwehr für Blazenko Lackovic kam, seinen Meister fand. Im Angriff leistete sich die SG allerdings eine achtminütige Auszeit.
Im zweiten Durchgang ging das Wechselbad der Gefühle weiter. Zwar standen die Schweden rein rechnerisch nie im Viertelfinale, mehr als ein Sieben-Tore-Vorsprung war für die SG aber zu keiner Zeit herauszuholen. "Wir waren im Angriff zu ungeduldig", befand Kapitän Sören Stryger. Zudem blieben einige Großchancen - Andrej Klimovets setzte einen Heber auf die Latte, Glenn Solberg traf völlig freistehend nur den Außenpfosten - ungenutzt. Erlösung brachte schließlich erst das 30:24, der neunte Treffer von Marcin Lijewski. Thorsten Storm fiel eine Zentnerlast von der Schulter: "Wir brauchen die Einnahmen aus der Champions League."


Marcin Lijewski war kaum zu stoppen.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt - IK Sävehof 31:26 (16:11)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (15 Paraden), Beutler (bei einem 7m) - Solberg (3), Palmar, Lackovic (4), Jensen (5), Christiansen (4/1), Klimovets (2), Stryger (4), Lijewski (9)
IK Sävehof: Sandström (12 Paraden) - Johansson (1), Andersson (2), Moen, Larholm (13/5), Franzen, Fahlgren (3), Ernelind, Fritzon (2), Lennartsson (1), Möller, Atterhall (3), Lindberg (1)
Schiedsrichter: Bashmak/ Frolov (Russland); Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Palmar 2, Stryger 2, Jensen 2, Lijewski 2 - Andersson 2, Ernelind 2, Fritzon 2, Lennartsson 2, Möller 2); Siebenmeter: 1/1:5/5; Zuschauer: 5000
Spielverlauf: 1:2 (3.), 6:2 (8.), 8:3 (12.), 9:6 (15.), 12:6 (19.), 12:9 (25.), 15:10 (28.) - 18:14 (33.), 21:15 (36.), 23:19 (45.), 26:20 (50.), 29:24 (58.)

 

Weitere Berichte
13.12.2004 - Ein Tor gab den Ausschlag (Flensborg Avis; Volker Metzger)
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