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Champions League: Ein schwedischer Advent

Wenn man es genau nimmt, ist die Bescherung im Hause Andersson schon vorbei, bevor überhaupt der Nikolaus die Stiefel füllt. Bekanntlich hatte sich Kent-Harry Andersson für das Achtelfinale in der Champions League einen Trip in die schwedische Heimat gewünscht. Und was passiert? Die SG Flensburg-Handewitt trifft auf den IK Sävehof. Ein Klub aus der Kleinstadt Partille, kurz vor den Toren Göteborgs. Bevor der schwedische Meister in der Campushalle (11. Dezember, 15.15 Uhr) vorstellig wird, muss sich der deutsche Titelträger in der 2000 Zuschauer fassenden Partillebohallen am Sonntag (18.10 Uhr) eine gute Ausgangsbasis erarbeiten.
Das wird nicht einfach - das weiß auch Kent-Harry Andersson, der am Donnerstag noch ganz unter dem Eindruck des Pokalspiels stand. "Eine so schlechte Abwehr und so hoch gewonnen", wunderte sich der Schwede noch 24 Stunden nach dem Rekord von Lübbecke. Angesichts einer "Scheunentor-Defensive" wird ihm vor dem IK Sävehof, der zu den Top-Adressen im skandinavischen Handball zählt, Angst und Bange. "Die haben zu Hause den THW Kiel in Grund und Boden gespielt", berichtet Kent-Harry Andersson und betont: "Wir haben nur eine Chance auf ein gutes Ergebnis, wenn wir uns um 100 Prozent in der Abwehr steigern."
Der SG-Tross startet am Samstagmittag mit einer kleinen Maschine (18 Sitze) von Vojens nach Göteborg. "Hätten wir am Mittwoch nicht das wichtige Spiel gegen Wallau-Massenheim, wären wir mit dem Bus gefahren", berichtet Kent-Harry Andersson, der durch den Zeitgewinn auch den vollen Montag zur Bundesliga-Vorbereitung nutzen kann. Nicht mit an Bord ist allerdings Lars Christiansen, der in Schweden sein 75. Europapokalspiel im SG-Dress bestreitet. Der dänische Linksaußen hat Flugangst und wählt zusammen mit Physiotherapeut Michael Brink und Videomann Gerd Nielsen die Landroute. In Göteborg stößt Lars Christiansen wieder zu seinen Kollegen, die ein weiteres Jubiläum feiern dürfen: Andrej Klimovets erlebt seinen 50. internationalen Auftritt für die SG.
Zahlreiche Fans folgen ihrer Mannschaft - entweder mit der Fähre von Kiel oder auf dem Landweg über die dänischen Brücken. "Wie vor einem Jahr in Göteborg wollen wir für ordentlich Stimmung in der Halle sorgen", verkündete einer der vielen Schlachtenbummler. Die "SG-Vorherrschaft" wird diesmal aber ein schwieriges Unterfangen. Beim IK Sävehof herrscht eine riesige Euphorie. Die 2000 Zuschauer fassenden Partillebohallen ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Einen Umzug ins Skandinavium lehnte die Vereinsführung ab. "Die sehen die kleine Halle als Heimvorteil", weiß Kent-Harry Andersson.
Sotirios Migas und Fotios Bavas aus Griechenland sind die Referees im Hinspiel. Das schwedische Fernsehen überträgt die Partie. Über Satellit soll auch ein Empfang in Deutschland möglich sein.


Lars Christiansen "fliegt" nur auf dem Spielfeld.

 

Weitere Berichte
8.12.2004 - Kim Andersson: Das größte Linkshänder-Talent der Welt (KONTER 7/2004-2005)

 

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