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Handball-Gala: 46:46 beim Wiedersehen mit Christian Berge

Es war ein denkwürdiger Abend – das meinte nicht nur SG-Präsident Frerich Eilts. Weniger wegen der Torflut, bei der sich die SG Flensburg-Handewitt und eine Weltauswahl 46:46 (26:24) trennten. Vielmehr wegen des Auftritts von Christian Berge. Trotz der laufenden Chemotherapie reiste er aus Nordhorn an und war die Hauptperson eines unvergesslichen Abends. „Christian imponiert mir mit seinem Mut und seiner Zuversicht“, sagte Frerich Eilts. „Der heutige Abend ist ein Beweis für den Zusammenhalt in dieser Region – so viele Menschen sind heute gekommen.“ Von dem Erlös profitierten letztendlich auch die Deutsche Krebshilfe und SG-Trompeter Nils Weißenberg, der wegen eines Gehirntumors pausieren muss. Beide Parteien erhalten 2000 Euro.
Die Sensibilisierung für die Krankheit – in der Weltauswahl spielte der an Hautkrebs erkrankte Oleg Velyky – und die Unterstützung für Christian Berge war an diesem Abend die eine Seite der Medaille, die andere war eine äußerst unterhaltsame Handball-Gala. Illustre Namen wie Stefan Kretzschmar, Nicolaj Jacobsen oder Christian Schwarzer sorgten für eine Menge Zaubereien. Aus dem Häuschen waren die 6300 Zuschauer auch, als Lars Krogh Jeppesen als Letzter des Welt-Teams in die verdunkelte Campushalle rannte. Sogar Staffan Olsson erhielt diesmal Applaus. Zudem tummelten sich einige „Rohdiamanten“ in der erlesenen Mannschaft. Zum Beispiel Igor Kos, ein „interessanter Linkshänder“ (O-Ton Moderator Gerd Nielsen).
Obwohl der Song „Er steht im Tor“ teilweise in eine Endlos-Schleife geriet, fielen die Treffer wie reife Früchte. Daran beteiligt auch Kasper Nielsen und Goran Sprem, die mit ihrem Eifer schon die Vorfreude auf die kommende Serie im SG-Dress andeuteten. Geradezu tollkühn war der Einsatz von Blazenko Lackovic, der in der zweiten Halbzeit für einige Minuten das Tor hütete. Nachdem er das erste Mal hinter sich gegriffen hatte, lotste SG-Kapitän Sören Stryger den Kroaten zu sich. „So musst du runtergehen.“ Die Einweisung wirkte. Blazenko Lackovic parierte zwei Bälle. Das Urteil von Sören Stryger: „Besser als Holpert.“
Und dann war da noch Christian Berge. Es blieb nicht beim Anwurf. Auch nicht bei einem „Bank-Pass“ auf Lars Krogh Jeppesen. In der zweiten Halbzeit betrat der Norweger tatsächlich drei Mal für einige Minuten das Parkett. Nach Anspiel von Schiedsrichter Uwe Prang traf Christan Berge unter Ohren betäubendem Lärm zum ersten Mal. Schnell folgten zwei weitere „Buden“ des SG-Regisseurs, ehe er für den vierten Treffer zu einer List griff. Er „tarnte“ sich als Schiedsrichter und brach durch. „Mir geht es ganz gut“, war Christian Berge gerührt und versicherte, schon im Spätsommer wieder zu trainieren: „Es ist kein Abschied – es ist ein Wiedersehen.“

Christian Berge griff selbst ins Geschehen ein.

 

SG Flensburg-Handewitt - Weltauswahl 46:46 (26:24)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (bis 30.), Römpke, Lackovic (40.-46.) – Palmar (6), Boldsen (1), Stryger (3), Pries (5), Johannsen (4), Blasczyk (2), Volquardsen (1), Kohnagel, Nielsen (6), Sprem (5), Runge (2), Klimovets (7), Berge (4)
Weltauswahl: Bitter (ab 30.), Gentzel - Kretzschmar (6), Jacobsen (6), Jeppesen (6), Velyky (1), Sprenger (7), Hagen (4), Schwarzer (4), Knorr (3), Olsson (2), Bojinovic (2), Lindberg (2), Kos (3)

 

 

Vielen Firmen und Sponsoren ist am Mittwoch schon in der Halle gedankt worden, am Donnerstagvormittag meldete auch die Nordwacht, dass ihre Mitarbeiter bei der gestrigen Handball-Gala kostenneutral gearbeitet haben. SG-Geschäftsführer Thorsten Storm bedankt sich für diese Geste im Namen von Christian Berge und der SG.

 

Die Trikots der Weltauswahl werden am Donnerstag ab 18 Uhr bei Ebay versteigert. Mehr Infos unter: http://www.handball-hilft-helfen.de/

 

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