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Bundesliga: Schöner Abend gegen Pfullingen

Johnny Jensen traf zwei Mal.

Der Aufwärtstrend hält an. Mit dem 39:21 (19:10) gegen den VfL Pfullingen gelang der SG Flensburg-Handewitt der höchste Saisonsieg. Kein Wunder, dass ein größeres  Lächeln über das Gesicht von Kent-Harry Andersson kam. "Es ist noch nicht alles perfekt, aber es wird besser und besser", sagte der SG-Trainer. "Vor allem die letzten zehn Minuten haben Spaß gemacht."
Um es vorwegzunehmen: Die 5900 Zuschauer in der "Hölle Nord" erlebten eine SG, die zu keiner Zeit enttäuschte. Allerdings gab es zu Beginn beider Halbzeiten eine längere Phase, in der der haushohe Favorit seine Überlegenheit nicht in einen größeren Vorsprung ummünzte. Gerade im ersten Durchgang gab es noch leichte Unsicherheiten gegen die 3:2:1-Abwehr. Zwar sorgte gerade Sören Stryger für reichlich Unruhe und auch Traktor Joachim Boldsen "schnaufte" auf Hochtrieb, einige Ballverluste aber bescherten Pfullingen in der ersten Viertelstunde drei Gegenstoße, die das Ergebnis für den Außenseiter zunächst erträglich gestalteten. "Wir wollten der SG das Leben so schwer wie möglich machen", frohlockte VfL-Coach Eckard Nothdurft auf der Bank.
Die Campushalle stand aber wie ein Mann hinter der Mannschaft. "Wenn man etwas an Selbstvertrauen eingebüßt hat, tut es gut, wenn man so den Rücken gestärkt bekommt", bedankte sich Manager Thorsten Storm. Seine Truppe festigte sich vor allem in der Abwehr. Gegen die 6:0-Abwehr vermochte der Gast kaum etwas auszurichten. Torwart Jan Holpert ließ nun eine Parade der nächsten folgen, während allein im ersten Durchgang neun Gegenstöße auf das VfL-Gehäuse zurollten. Das 8:7 verwandelte sich blitzschnell in ein 18:8.
In der Kabine bat Eckard Nothdurft seine Jungs um ein Gefallen. "Wir wollen die Niederlage im Rahmen halten", hatte der Gäste-Coach gesagt. Seine Worte schlugen sich bis zum 18:26-Rückstand (46.) im Ergebnis nieder. Dann war der "Akku" leer, während die SG zu einem furiosen Sturmlauf blies. Alle Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Auch Robert Runge und Torge Johannsen, die ihre Einsatzzeiten erhielten. "Sechs Würfe, sechs Tore - das haben die beiden Jungen gut gemacht", freute sich Kent-Harry Andersson. Und die Statistiker registrierten den dritthöchsten Bundesliga-Heimsieg in der SG-Geschichte. Nur in den Serien 1998/99 (30:11 gegen Essen) und 2001/2002 (39:18 gegen Bad Schwartau) gab es noch deutlichere "Schützenfeste".


Für viele diesmal der beste SG-Spieler: Joachim Boldsen.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt - VfL Pfullingen 39:21 (19:10)
SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (bei einem 7m), Holpert (21 Paraden) - Solberg (4), Lackovic (2), Runge (4), Jensen (2), Christiansen (6/2), Klimovets (5), Johannsen (2), Stryger (7),  Lijewski (2), Boldsen (5)
VfL Pfullingen: Heger (8 Paraden), Hüter (1 Paraden) - Trost (2), Gaugisch, Setlik (2), Bader (1), Kromer (1), Stevic (3), Navarin (7/5), Breitenbacher, Kurtchev (3), Bräuning (2), Matschke
Schiedsrichter: Kaiser/ Kaiser (Varel/ Bad Zwischenahn); Zeitstrafen: 4:0 Minuten (Solberg 2, Jensen 2); Siebenmeter: 2/2:5/5; Zuschauer: 5900
Spielverlauf: 2:3 (6.), 8:5 (12.), 8:7 (17.), 12:7 (21.), 18:8 (28.) - 22:13 (37.), 26:18 (46.), 34:19 (55.) 

 

Weitere Berichte:
29.10.2004 - Mit Konter-Handball Schritt für Schritt aus der Talsohle (Flensborg Avis; Volker Metzger)
27.10.2004 - Pfullingen kein Prüfstein für Flensburg (NDR)
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