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Mit Konter-Handball Schritt für Schritt aus der Talsohle

Die SG Flensburg-Handewitt zeigte beim 39:21 (19:10)-Heimsieg gegen Abstiegskandidat VfL Pfullingen ansteigende Form - Achtelfinale in der Königsklasse im Visier.
Die eine Pflichtaufgabe liegt gerade hinter der SG Flensburg-Handewitt, da steht die nächste Prüfung bereits vor der Tür. Und das Stressprogramm mit Spielen im Drei-Tages-Rhythmus scheint dem Deutschen Meister und Pokalsieger bei der Suche nach der Form des letzten Jahres hilfreich zu sein. Denn auch wenn der VfL Pfullingen bei seinem Punktspielauftritt am
vergangenen Mittwoch in der mit 6000 Zuschauern ausverkauften Campushalle nicht über den Status eines Sparringspartners hinaus kam, so konnte SG-Trainer Kent-Harry Andersson dem 39:21 (19:10)-Kantersieg durchweg Positives abgewinnen. "Es war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir haben sehr gut in der Abwehr gestanden und konnten dadurch unser Tempospiel aufziehen", freute sich der Schwede. Und im Hinblick auf das anstehende Gruppenspiel in der Champions-League beim tschechischen Vertreter Banik Karvina (Sonntag, 10.30 Uhr) kündigte Andersson prompt an: "Wir sind heiß auf das Spiel und wollen den Einzug ins Achtelfinale klar machen."

Der "Traktor" lief zur Höchstform auf.

Bestätigung über eine rundum gelungene Vorstellung erhielt Andersson von seinem Pfullinger Berufskollegen Eckhard Nothdurft. "Wenn der Meister erst einmal ins Laufen kommt, dann hat man deutlich gesehen, dass wir ihn nicht stoppen können. Dafür haben wir nicht die Mannschaft." Es dauerte allerdings rund zehn Minuten, bevor das SG-Kombinat richtig auf Touren kam und sich die Überlegenheit der Hausherren auch an der Hallenuhr zahlenmäßig ausdrückte. Ab dem 6:5 (11.) wusste sich das Team von Kent-Harry Andersson vor allem in der 6:0-Abwehr zu steigern. Da Jan Holpert im Tor ohnehin einen guten Tag erwischt hatte, war der Schlüssel für den eingeplanten Erfolg schnell gefunden.
Die SG zog aus einer aggressiven Deckung einen Konter nach dem anderen auf, erhöhte die Schlagzahl deutlich um sich ab dem 9:7 (18.) über 12:7 (19.) vorentscheidend auf 17:8 (26.) und bis zur Halbzeit auf 19:10 (30.) abzusetzen. Maßgeblichen Anteil an der deutlichen Halbzeitführung hatte die Außenzange Lars Christiansen/Søren Stryger, die rund die Hälfte aller SG-Treffer überwiegend per Tempogegenstoß erzielte.
Der zweite Durchgang verlief nach dem aus den ersten 30 Minuten praktizierten Schema. Die "grauen Mäuse" der Liga blieben mehr und mehr chancenlos und waren darum bemüht den "Schaden" in Grenzen zu halten. Die SG ihrerseits zeigte deutlich den Willen Tempo und Einsatz hochzuhalten und den Vorsprung auszubauen. Wenn es bei der SG neuen Grund zu Optimismus gab, dann hatte er wesentlichen Anteil daran - Joachim Boldsen. Der "Traktor" hatte gegen die Mannen aus dem Schwabenland seine persönliche Schwächephase beendet und lief zur bekannten Höchstformauf.
An seiner Seite richtete sich der Favorit auf und ließ kräftig die Muskeln spielen. Wie in alten Zeiten fightete das dänische Kraftpaket in beeindruckender Art und Weise und ließ sich in seinem Tatendrang eigentlich nur von seinem Trainer stoppen. Andersson legte großen Wert darauf Neuzugang Blazenko Lackovic Spielzeiten zu geben um damit die Integration des Kroaten voranzutreiben. Leidtragender war Boldsen, der nur in den ersten 15 Minuten jeder Halbzeit seine "Pull-Qualitäten" unter Beweis stellen durfte um dann seinen Platz im linken Rückraum für Lackovic freizumachen.
Ähnlich erging es auch Lars Christiansen, der von Andersson häufiger für Verschnaufpausen auf die Bank beordert wurde und durch Robert Runge ersetzt wurde. Der Youngster, der mit sofortiger Wirkung an Düsseldorf ausgeliehen wurde, machte seine Sache ordentlich und verabschiedete sich mit vier Treffern von seinen Fans.