Es knistert vor Spannung vor dem großen Nordderby in der Color Line Arena am Dienstag (20 Uhr, DSF). Die Handball-Szene stellt sich die Frage: Kann die SG Flensburg-Handewitt, bei der es zuletzt noch nicht rund lief, den Höhenflug des bislang noch ungeschlagenen Tabellenführers HSV Hamburg stoppen? Die Statistik spricht gegen den Titelverteidiger; denn bei den letzten beiden Duellen gab es nichts zu holen. Allerdings lassen sich die Niederlagen schnell erklären: Beim Supercup (24:25) haderte die SG mit dem Verletzungspech, zum Abschluss der letzten Saison (30:36) feierten alle schon die Meisterschaft.
Als SG-Coach Kent-Harry Andersson am Montagmorgen ins Auto stieg, um zum Training zu fahren, war er zwar nach der Sichtung drei Video-Bänder mit den Spielen des HSV (Supercup, Lemgo-Sieg, Wallau-Unentschieden) bestens präpariert, dem Schweden ging aber noch ein Ergebnis vom Wochenende durch den Kopf. Hatte Tatran Presov wirklich mit 29:18 in Metkovic gewonnen? "Das muss ein Fehler sein", dachte Kent-Harry Andersson zunächst. Nach der Bestätigung dieses Resultats musste der SG-Coach schmunzeln: "Dann haben wir offenbar beim stärksten Gruppen-Gegner schon gespielt."
Als erfreulichste Erkenntnis aus der jüngsten Champions-League-Partie gegen Karvina nahm Kent-Harry Andersson mit, dass seine Mannschaft auch in einer 5:1-Deckungsformation gut verteidigen kann. Allerdings muss die SG auf "Schlüsselspieler" Goran Sprem, der sehnsüchtig auf die Einbürgerung von Andrej Klimovets wartet, in der Bundesliga verzichten. Auch mit den Einsätzen von Christian Berge (Sprunggelenk) und Kaupo Palmar (Rückenmuskulatur) kann in Hamburg nicht gerechnet werden. Dagegen hofft das SG-Lager noch auf das Comeback von Johnny Jensen, der gegen Karvina erstmals ein SG-Pflichtspiel verpasste. Gerade für die Stabilität der 6:0-Abwehr wäre sein Mitwirken wichtig.
Der kommende Gegner HSV Hamburg produzierte auf und neben dem Spielfeld bislang höchst unterschiedliche Schlagzeilen. Während der Rücktritt des Geschäftführers Winfried Klimek nur der Höhepunkt einiger Turbulenzen war, lief es sportlich bislang "erste Sahne". "Wir sehen diese Tabellenführung nur als Momentaufnahme", übt sich HSV-Trainer Bob Hanning im überraschenden Understatement, um dann doch in seiner Art nachzulegen: "Flensburg ist zehn Tore besser als Lemgo." Gegen die Ostwestfalen gewannen die Hanseaten vor Kurzem mit 34:23. Torwart Tomas Svensson muss wegen eines Muskelfaserrisses passen. Außerdem sind bei den Elbe-Handballern neben dem Dauerverletzten Pascal Hens zur Zeit Thomas Knorr (Ellbogen), Torsten Jansen (Sprunggelenk) und Bertrand Gille (Leiste) angeschlagen.
Hier gewann die SG sowohl 2003 wie 2004 den DHB-Pokal.
Der HSV Hamburg teilt mit
Tageskasse. Die Besucher des Bundesliga-Topspiels HSV Hamburg gegen die SG Flensburg-Handewitt, die noch nicht im Besitz einer Karte sind, werden gebeten am Dienstag rechtzeitig zur Color Line Arena zu kommen. Die Tageskasse ist bereits ab 10 Uhr geöffnet. Die Color Line Arena öffnet um 18 Uhr ihre Türen für die Besucher. Tickets sind noch in allen Preiskategorien am Spieltag erhältlich.
Fußball-Champions-League. Auch die Fußball-Interessierten kommen am Dienstag in der Color Line Arena nicht zu kurz. Im Anschluss an das Nordderby wird die zweite Halbzeit der Fußball-Champions-League-Partie Juventus Turin gegen Bayern Münschen "live" auf den Monitoren im On Stage-Restaurant in der Color Line Arena zu sehen sein.
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