Nach 20 Minuten hatte er aber die Termin-Hatz der "englischen Wochen" im Auge. Nach und nach betrat die sogenannte zweite Garnitur die Platte. Mitte der zweite Hälfte war bis auf Jan Holpert sogar die komplette Startformation, die ein 18:13 (36.) in ein 26:14 (45.) verwandelt hatte, verschwunden. Phasenweise bewiesen Damian Moszczynski und Alexander Buchmann, dass sie gemeinsam sogar einen Joachim Boldsen ersetzen können. Während der Norweger im Rückraum wirbelte, stand der Pole in der Abwehr seinen Mann, ehe er auch in der Offensive gefragt war.
Lars Krogh Jeppesen hingegen schritt bereits frühzeitig in die Katakomben der Campushalle. Eine Dusche für den lädierten Rücken. Die Tage vor dem Match hatte der Däne passen müssen, Training war ausgeschlossen. "Krogh konnte kaum gerade stehen", rechnete es ihm Kent-Harry Andersson hoch an, dass sich sein Halblinker in den Dienst der Mannschaft stellte.
Sehr positiv war die Erkenntnis, dass auch der "zweite Anzug" inzwischen so gut passt, dass man gegenüber den Großwallstädtern nichts vom komfortablen Vorsprung einbüßte. Letztendlich bedeutete der 32:19-Erfolg einen neuen Rekordsieg in der langen Geschichte dieses Nord-Süd-Klassikers. Dementsprechend erntete die SG Standing Ovations für die mit großer Elleganz verteidigte Tabellenspitze.
Stimmen aus der Pressekonferenz
Peter Meisinger (Trainer TV Großwallstadt): "Das war heute ein Lernprozess für uns. Die ersten zehn Minuten waren gut, dann hat uns die SG überrannt."
Kent-Harry Andersson (SG-Trainer): "Wir haben besonders in der ersten Halbzeit toll gespielt. Ich bin froh, so eine große Bank zu haben."
Thorsten Storm (SG-Geschäftsführer): "Es ist sehr erfreulich, das wir die Ausfälle von Christian Berge und Andrej Klimovets so gut kompensieren können."
SG Flensburg-Handewitt - TV Großwallstadt 32:19 (16:9)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert - Schröder, Moszczynski (1), Runge, Hahn (2), Thorsson (1), Jensen (2), Christiansen (3), Stryger (9/5), Jeppesen (6), Lijewski (3), Boldsen (4), Buchmann (1)
TV Großwallstadt: Lichtlein (bis 28., ein 7m, ab 48.), Klier - Lützelberger, Hofmann, Hetkamp (1), Gudjonsson (1/1), Fetser (1), Siemens (2), Grimm (2), Kunze (5), Bedzikowski (6), Kunz, Jahns (1)
Schiedsrichter: Ehlers/Schnare (Köln/ Hamm); Zeitstrafen: 10:4 Minuten (Jensen dreimal, Moszczynski, Lijewski - Hetkamp, Bedzikowski); Rote Karte: Jensen (46., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 6/5: 3/1 (Christiansen scheitert an Lichtlein - Grimm und Gudjonsson vergeben gegen Holpert); Zuschauer: 5400