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Tabellenspitze mit viel Souveränität verteidigt

In der 21. Minute hob es die Zuschauer glatt aus den Sitzen. Gerade hatte Matthias Hahn die Spielfläche für den frühzeitig mit zwei Zeitstrafen belegten Johnny Jensen betreten, da verwertete der 38-Jährige bereits ein Anspiel zum 12:5. Gegen Großwallstadt feierte "Hähnchen" ein Comeback wie es sonst im Buche steht. "Das war ganz große Klasse", strahlte SG-Coach Kent-Harry Andersson auf der Bank.
Aber auch sonst hatte der Schwede allen Grund zum Lachen. Der Lemgo-Bezwinger TV Großwallstadt bekam in der Campushalle nur in den ersten zehn Minuten ein Bein auf die Erde. Gerade ein alter Bekannter, nämlich Jörg Kunze, vermochte die alten Kameraden einige Male zu ärgern. Dann stand die SG-Abwehr aber wie ein Bollwerk, Jan Holpert glänzte wieder mit einer Klasse-Leistung, und der Rückraum funktionierte wie ein Uhrwerk. "Wir können noch besser spielen", sieht Kent-Harry Andersson weiteres Potenzial.

Gleich neun Mal war Sören Stryger gegen Großwallstadt erfolgreich.

Nach 20 Minuten hatte er aber die Termin-Hatz der "englischen Wochen" im Auge. Nach und nach betrat die sogenannte zweite Garnitur die Platte. Mitte der zweite Hälfte war bis auf Jan Holpert sogar die komplette Startformation, die ein 18:13 (36.) in ein 26:14 (45.) verwandelt hatte, verschwunden. Phasenweise bewiesen Damian Moszczynski und Alexander Buchmann, dass sie gemeinsam sogar einen Joachim Boldsen ersetzen können. Während der Norweger im Rückraum wirbelte, stand der Pole in der Abwehr seinen Mann, ehe er auch in der Offensive gefragt war.
Lars Krogh Jeppesen hingegen schritt bereits frühzeitig in die Katakomben der Campushalle. Eine Dusche für den lädierten Rücken. Die Tage vor dem Match hatte der Däne passen müssen, Training war ausgeschlossen. "Krogh konnte kaum gerade stehen", rechnete es ihm Kent-Harry Andersson hoch an, dass sich sein Halblinker in den Dienst der Mannschaft stellte.
Sehr positiv war die Erkenntnis, dass auch der "zweite Anzug" inzwischen so gut passt, dass man gegenüber den Großwallstädtern nichts vom komfortablen Vorsprung einbüßte. Letztendlich bedeutete der 32:19-Erfolg einen neuen Rekordsieg in der langen Geschichte dieses Nord-Süd-Klassikers. Dementsprechend erntete die SG Standing Ovations für die mit großer Elleganz verteidigte Tabellenspitze.

Stimmen aus der Pressekonferenz
Peter Meisinger (Trainer TV Großwallstadt): "Das war heute ein Lernprozess für uns. Die ersten zehn Minuten waren gut, dann hat uns die SG überrannt."
Kent-Harry Andersson (SG-Trainer): "Wir haben besonders in der ersten Halbzeit toll gespielt. Ich bin froh, so eine große Bank zu haben."
Thorsten Storm (SG-Geschäftsführer): "Es ist sehr erfreulich, das wir die Ausfälle von Christian Berge und Andrej Klimovets so gut kompensieren können."


SG Flensburg-Handewitt - TV Großwallstadt 32:19 (16:9)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert - Schröder, Moszczynski (1), Runge, Hahn (2), Thorsson (1), Jensen (2), Christiansen (3), Stryger (9/5), Jeppesen (6), Lijewski (3), Boldsen (4), Buchmann (1)
TV Großwallstadt: Lichtlein (bis 28., ein 7m, ab 48.), Klier - Lützelberger, Hofmann, Hetkamp (1), Gudjonsson (1/1), Fetser (1), Siemens (2), Grimm (2), Kunze (5), Bedzikowski (6), Kunz, Jahns (1)
Schiedsrichter: Ehlers/Schnare (Köln/ Hamm); Zeitstrafen: 10:4 Minuten (Jensen dreimal, Moszczynski, Lijewski - Hetkamp, Bedzikowski); Rote Karte: Jensen (46., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 6/5: 3/1 (Christiansen scheitert an Lichtlein - Grimm und Gudjonsson vergeben gegen Holpert); Zuschauer: 5400