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27:27 - Krimi in Nordhorn

Glenn Solberg kehrte nach Nordhorn zurück.

War es ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? Eine Frage, die sich nach dem 27:27 (14:16) der SG Flensburg-Handewitt bei der HSG Nordhorn fast zwangsläufig stellte. Fakt ist, dass die SG trotz etlicher Probleme im Vorfeld ein ansehnliches Spiel ablieferte und im Gegensatz zu anderen Spitzenklubs einen Zähler ergatterte. "Durch die Aggressivität in der Abwehr haben wir uns einen Punkt verdient", befand SG-Coach Kent-Harry Andersson.
In den ersten Minuten roch es nach einem Desaster. Es waren gerade einmal 3:25 Minuten gespielt, da beantragte der schwedische Übungsleiter bereits das "Team-Time-Out". Mit 5:2 waren die Handballer aus der Grafschaft Bentheim davongezogen, als Kent-Harry Andersson zur Geduld im Spielaufbau mahnte. Seine Worte beherzigte seine Truppe jedoch erst nach fünf weiteren Minuten. "Handball von einem anderen Planeten" traf auf kollektiven Tiefschlaf. 9:2 führte Nordhorn nach knapp neun Minuten. Sieben Gegenstöße waren auf das Gehäuse von Jan Holpert zugerollt.
In dieser Phase traf Blazenko Lackovic, der aufgrund der Erkrankung von Joachim Boldsen, erstmals auch in der Defensive spielte, einige Mal aus der zweiten Reihe. Damit hielt er sein Team auf Kurs. Bereits nach 20 Minuten hatte die SG erstmals aufgeschlossen. Der "Krimi" begann. Und auch die "Improvisations-Künste" der SG gingen weitgehend auf. Während sich Abwehr-Stratege Johnny Jensen und Kreisläufer Andrej Klimovets die Arbeit weitgehend teilten, "musste" Christian Berge sein Comeback feiern. In der 26. Minute betrat der Norweger erstmals das Parkett des Euregiums und bot eine ordentliche Partie. "Christian hat uns sehr geholfen", sagte Kent-Harry Andersson. "Ohne ihn hätten wir wohl keinen Zähler geholt."
Nach dem Seitenwechsel drehte endlich auch Marin Lijewski auf. Die zweite Hälfte war seine bislang beste Saisonleistung. Dennoch bewegte sich die SG am Rande des doppelten Punktverlustes, als der sonst eher harmlose Holger Glandorf das 27:25 (56.) für die Hausherren markierte. Danach stand jedoch die 6:0-Abwehr wie ein Bollwerk. Per Gegenstoß glich Lars Christiansen zwei Minuten vor dem Ende aus. "Man muss sich in dieser Bundesliga über jeden Punkt freuen", war letztendlich auch Manager Thorsten Storm mit dem "Geburtstagsgeschenk" der Mannschaft zufrieden.


Anpfiff für eine denkwürdige Partie.

 

Statistik
HSG Nordhorn - SG Flensburg-Handewitt 27:27 (16:14)
HSG Nordhorn: Gentzel (15 Paraden), Larsson (bei einem 7m) - Ursic (3), Arrhenius (1), Filip (8/4), Glandorf (2), Przybecki (6), Vranjes (6), Franzen (1), Bult
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (5 Paraden, ab 31.), Holpert (4 Paraden) -Solberg, Palmar, Lackovic (5), Jensen (1), Christiansen (10/6), Klimovets (4), Stryger (1), Lijewski (5), Berge (1)
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Ursic 4, Arrhenius 2, Filip 2, Glandorf 2 - Lijewski 2, Solberg 2, Berge 2); Siebenmeter: 4/4:5/6; Zuschauer: 3200
Spielverlauf: 2:2 (2.), 9:2 (9.), 11:10 (20.) - 16:17 (34.), 20:18 (42.), 21:22 (50.), 27:25 (56.)

 

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