Stripes
Stripes
Archiv

23:24 - Kölnarena war erneut nicht zu erobern

Fotos: VfL Gummersbach

Nun hat es auch die SG Flensburg-Handewitt erwischt. Mit 23:24 (9:13) verlor der Deutsche Meister beim VfL Gummersbach. Zum dritten Mal in Folge verloren die Nordlichter damit eine Partie in der Kölnarena mit einem Tor. Vor der imposanten Kulisse von 16097 Zuschauern war diesmal die Angriffsleistung im ersten Durchgang verantwortlich für die erneute Niederlage. Weder Glenn Solberg noch Joachim Boldsen gelang es, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. "Wir konnten machen, was wir wollten - wir hatten immer eine Antwort", zeigte sich Gummersbachs Trainer Richard Ratka zufrieden. Dagegen konnte Kent-Harry Andersson nicht zufrieden sein: "Wir müssen uns die Niederlage selbst zuschreiben, denn mit solch einer eklatant schwachen Chancenausbeute kann man kein Spiel gewinnen."
Immerhin: Ganz enttäuscht musste auch der SG-Trainer nicht sein, sah er in den zweiten 30 Minuten doch einen deutlichen Aufwärtstrend:. "Wir haben in der zweiten Halbzeit viel besser gespielt als in der ersten." Die Partie drohte noch einmal zu kippen, als Frank von Behren nach 40 Minuten mit seiner dritten Zeitstrafe ausschied, Jan Holpert sich steigerte und Glenn Solberg nach 44 Minuten mit dem 18:17 die erste Führung seit der Anfangsphase erzielte.
Es blieb ein "Unikum". Richard Ratka stellte sein Team gezwungener Maßen nicht nur in der Abwehr um, sondern auch in der Offensive. Der starke Neuzugang Daniel Narcisse sowie der Koreaner Kyung-Shin Yoon erhielten das Vertrauen. Die Folge: Die Oberbergischen hatten wieder Oberwasser. Das Tor zum 19:18 (48.) von Daniel Narcisse nach einem fantastischen Sprungwurf stand symbolisch für die erneute Wende. Die Zuschauer erlebten einen echten Handball-Krimi.
In der Schlussphase mauserte sich zudem VfL-Keeper Steinar Ege zum Matchwinner. 18 Paraden, eine Vielzahl davon in der Schlussphase! So vergab Lars Christiansen einen wichtigen Siebenmeter. Und der dänische Linksaußen scheiterte auch bei einem Gegenstoß am norwegischen Schlussmann. Die Zeit lief der SG davon. Das 23:24 kam zu spät, war nur noch der Schlussakkord! "Es wäre schon sehr unverdient gewesen, wenn wir gewonnen hätten", meinte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. "Die Gummersbacher waren uns einfach in allen Belangen überlegen."


Siebenmeter: Lars Christiansen scheiterte an Steinar Ege.

 

Statistik
VfL Gummersbach - SG Flensburg-Handewitt 24:23 (13:9)
VfL Gummersbach:
Ege (18 Paraden) - Yoon (7/1), Lapcevic (4), Houlet (3), Burdet (3), Mierzwa (2), Spatz (2), von Behren (1), Narcisse (1), Fog (1), Dragunski
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (1 Parade), Holpert (11 Paraden) - Solberg (2), Palmar (1), Lackovic (4/1), Jensen (3), Christiansen (6/3), Klimovets (1), Stryger (1), Lijewski (2), Boldsen (3)
Schiedsrichter: Becker/ Hack (Halberstadt); Zeitstrafen: 16:6 Minuten (von Behren 6, Dragunski, Yoon, Lapcevic, Mierzwa, Spatz je 2 - Jensen 4, Lijewski 2); Siebenmeter: 1/1:7/4 (zweimal Christiansen und Stryger scheitern an Ege); Zuschauer: 16097
Spielverlauf:
1:1 (2.), 2:2 (5.), 2:3 (7.), 3:4 (10.), 7:4 (15.), 8:4 (18.), 9:5 (20.), 10:5 (23.), 10:6 (25.) - 14:12 (35.), 15:14 (37.), 16:16 (40.), 17:16 (43.), 18:18 (45.), 19:18 (48.), 20:18 (50.), 21:19 (52.), 23:21 (55.), 24:21 (58.)

 

Weitere Berichte
27.9.2004 - Storm Sauer: SG verschenkt möglichen Sieg (sh:z; Erik Eggers)
27.9.2004 - Die Kölnarena bleibt eine uneinnehmbare Festung (Flensborg Avis, Lars Christophersen)
26.9.2004 - Thorsten Storm: "Big Point verpasst" (Interview Homepage)
24.9.2004 - Schlüsselspiel am Kölner Dom (Vorschau Homepage)