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Bundesliga: Kantersieg gegen Schwerin

Kempa-Tricks, 72 Tore – die Partie gegen den SV Post Schwerin hatte die erhofften Züge einer „Handball-Gala“. Mit 43:29 (23:15) beherrschte die SG Flensburg-Handewitt den Aufsteiger souverän. Am Ende war eigentlich nur einer unter den 6000 Besuchern nicht recht zufrieden: Trainer Kent-Harry Andersson. „Ich wollte mit 15 Toren gewinnen“, bekannte der Schwede. „In der Abwehr fehlte manchmal die letzte Konzentration, einige Abpraller landeten beim Gegner.“
Lagen die Defizite darin begründet, dass Johnny Jensen nicht mitwirkte? Der „Handballgott“ nahm zwar sein Geschenk für das 100. Spiel entgegen, setzte sich aber dann auf seine „Wolke“, die sich im irdischen Vokabular auch Bank nennt. „Ich hatte die letzten vier Tage nicht trainiert“, plagt sich Johnny Jensen mit einer Kniekehlen-Reizung herum. „Ich hätte im Notfall aber spielen können.“
Dieser „Notfall“ trat aber nicht ein. Nach dem 2:2 wandelte die SG ihre Überlegenheit schnell in Tore um. Nach 20 Minuten hatte der Deutsche Meister schon acht Gegenstöße gnadenlos versenkt und führte 16:8. Gegen die teilweise hektischen Schweriner, die auf sieben Akteure verzichten mussten, ging es danach nur noch um die Höhe des Sieges. Zugleich nutzte Kent-Harry Andersson die Gelegenheit, um Glenn Solberg zu schonen. Stefan Pries machte seine Sache in der Rückraum-Mitte, im Abwehr-Zentrum und später auch am Kreis ordentlich.
Bereits nach 38 Minuten durchbrach die SG die 30-Tore-Marke, nach 50 Minuten die 40-Tore-Marke. Die Zwischenwerte waren noch besser als beim Torrekord gegen Lübbecke. Doch die neue Bestmarke opferten die Mannen von Kent-Harry Andersson in den letzten Minuten. Sie griffen allzu tief in die „Zauberkiste“. Aber was waren das auch für herrliche Treffer? Da flog Youngster Torge Johannsen durch die Luft und beförderte den Ball via Kempa-Trick über den verdutzten Post-Keeper Dragan Jerkovic hinweg ins Gehäuse. Oder das Anspiel von Glenn Solberg, das Blazenko Lackovic in der Luft aufnahm und in die Maschen hämmerte. Sehenswert aber auch der „Wisch-Einsatz“ von Sören Stryger und Lars Christiansen in einer Auszeit. Die SG-Flügelzange machte wirklich einen „sauberen Dienst“.


Glenn Solberg und Co. spielten den SV Post schwindelig.

 

SG Flensburg-Handewitt - SV Post Schwerin  43:29 (23:15)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (20 Paraden) - Solberg (6), Palmar (1), Lackovic (8), Pries, Christiansen (7/3), Klimovets (7), Johannsen (3), Stryger (7/5), Lijewski (4)
Post Schwerin: Stange (4 Paraden), Jerkovic (8/1 Paraden) - Witt (4), Riediger (1), Bahr (3), Ladig (4), Schwarzer (2), Christ (4), Evora, Just (5/2), Kudrjawzew (3), Wild (3) 
Schiedsrichter: Schembs/Weyell (Nackenheim/ Nieder-Olm); Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Lijewski 2 - Wild 2); Siebenmeter: 9/8:2/2 (Christiansen scheitert an Jerkovic); Zuschauer: 6000
Spielverlauf: 2:2 (4.), 5:2 (6.), 8:3 (9.), 8:5 (11.), 13:5 (16.), 16:8 (20.), 19:10 (23.), 23:13 (28.) - 24:18 (33.), 29:19 (37.), 32:21 (40.), 37:22 (46.), 40:24 (50.), 43:27 (57.)

 

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