Stripes
Stripes
Archiv

THW Kiel

Uwe Schwenker und "Noka" Serdarusic waren sich wieder einmal einig. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", sagte der Manager, während der Trainer ebenso "eindeutig" ergänzte: "Zu was es am Ende reicht, muss man sehen." Die Verantwortlichen des THW Kiel wollten sich nicht auf ein konkretes Saisonziel festlegen. Allerdings hört der ruhmreiche Klub wieder zu den "üblichen Verdächtigen". Zehn Meisterschaften, drei DHB-Pokale und drei Europacup-Siege lassen sich nicht so einfach aus der Vereinsvitrine werfen und produzieren automatisch einen Favoriten.
Allerdings mussten die "Zebras" im August schon einen Schock verdauen. Der slowenische Linkshänder Roman Pungartnik, der sich bei der Europameisterschaft im Januar einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, musste erneut unters Messer. Sein Heilungsprozess verzögert sich bis Ende November. Das Manko, nur mit zwei Linkshändern aufzulaufen, überdeckten Christian Zeitz und Johan Pettersson zwar beim Saisonstart "Auf Schalke", die Bemühungen nach einer kurzfristigen Verstärkung sind aber mehr als verständlich, zumal sich der Wunsch einer vorzeitigen Verpflichtung von Kim Andersson - wechselt 2005 vom schwedischen Klub Sävehof - zerschlug.
Bei der Suche fiel auch ein alter "Kieler Name". Das Comeback von Staffan Olsson platzte jedoch. "Das war eine ganz schwere Entscheidung", sagte der inzwischen 40-Jährige, der beim schwedischen Erstligisten Hammarby IK unter Vertrag steht. Berufliche Verpflichtungen verhinderten letztendlich den Überraschungs-Coup. Der Russe Aleksandr Tutschkin und der Norweger Oystein Havang, beide ebenfalls satte 40 Jahre alt, waren zuletzt zwei weitere "Aushilfs-Kandidaten", um Christian Zeitz ein wenig zu entlasten.
Einen ersten Schritt aus der personellen Enge lösten die "Zebras" intern. Assistent Klaus-Dieter Petersen wurde als zehnter Feldspieler reaktiviert. "Das mit dem Co-Trainer stellen wir erst einmal zurück", sagte Noka Serdarusic. Allerdings verzichtete der Trainerfuchs in der ersten Partie wegen einer Leistenzerrung auf den Abwehr-Strategen. Den Mittelblock der 6:0-Abwehr bildeten in Gelsenkirchen Stefan Lövgren und Marcus Ahlm. Der junge Schwede war überdies für eine positive Meldung verantwortlich. Er verlängerte seinen bis 2005 datierten Vertrag vorzeitig bis 2007. "Der Verein hat mich gefragt, und ich musste nicht lange überlegen", sagte Marcus Ahlm, der in der letzten Serie zum besten Kieler Feldtor-Schützen avancierte und zu den besten Kreisläufern der Bundesliga gehört.
Neben dieser Kontinuität durfte der THW in diesem Sommer aber auch einige neue Gesichter vorstellen. Zum Beispiel Frode Hagen, in der Saison 1997/1998 in Diensten der SG. Der Norweger wird auf der halblinken Position sicherlich eine Verstärkung darstellen. Eher in die Kategorie "Rohdiamant" fällt der Schwede Henrik Lundström. Vor einem Jahr in der Champions League noch für Göteborg gegen die SG auf Torejagd, teilt sich der 24-Jährige nun die linke THW-Außenbahn mit Adrian Wagner. Zusätzlich vermeldete Uwe Schwenker zwei Änderungen im Umfeld. Martin Schmidt, zwischen 1991 und 2003 Spieler im schwarz-weißen Dress, arbeitet nun als Marketing-Experte in der Geschäftsstelle. Der ehemalige SG-Mann Björn Goos kümmert sich um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

 

Daten THW Kiel