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Bundesliga: Keinen Boden gut gemacht

Sören Stryger: Acht Würfe, acht Tore

Nach dem klaren 29:21 (13:10)-Pflichtsieg bei der HSG Wetzlar wollten alle nur ein Ergebnis wissen. Wie hat der THW Kiel gespielt? Der SC Magdeburg bot der SG Flensburg-Handewitt aber keine Schützenhilfe und verlor mit 35:39. Damit bleiben die „Zebras“ weiterhin mit nur sechs Minuspunkten Tabellenführer. „Wir können nur weiter unsere Spiele gewinnen“, sagte SG-Manager Thorsten Storm. „Wer aber nach so einem schweren Final Four auch in Magdeburg gewinnt, hat es verdient Deutscher Meister zu werden.“
Das war eine nette Geste. Der SG-Tross bekam für den Pokalsieg einen Blumenstrauß überreicht. Die „Helden von Hamburg“ hielten sich aber nicht lange mit „Vielen Dank für die Blumen“ auf, sondern gingen engagiert zur Sache. Zwar gingen die Wetzlarer in der Anfangsphase zwei Mal in Führung, glichen aber letztmalig zum 5:5 (14.) aus. Im Gegensatz zur „Torlawine“ in der Magdeburger Bördelandhalle dominierten in der Mittelhessen-Arena die Defensiv-Künste. Glenn Solberg und Johnny Jensen verliehen im Mittelblock der 6:0-Abwehr einmal mehr kräftig Stabilität, während Dan Beutler im SG-Gehäuse anfangen durfte und mit 22 Paraden die Statistiker auf Trab hielt. „Er war überragend“, lobte ihn Thorsten Storm. Höhepunkt: In der 24. Minute parierte der Schwede einen Siebenmeter gegen Nebojsa Golic.
Zu diesem Zeitpunkt bog die SG allmählich auf die Siegerstraße ein. Andrej Klimovets bot am Kreis erneut eine starke Vorstellung, Blazenko Lackovic traf aus der zweiten Reihe zunehmend besser. Dagegen verschnauften der angeschlagene Joachim Boldsen (Leistenzerrung) und Marcin Lijewski längere Phasen auf der Bank. Dennoch verteidigte die SG kontinuierlich einen Vorsprung von mindestens zwei Toren, ohne zu glänzen. „Die Beine waren müde“, befand Thorsten Storm.
Kurz nach der Pause gab es einen kleinen Durchhänger. Mario Clößner und Björn Monnberg verkürzten urplötzlich auf 12:13. Ein Mann hatte aber etwas dagegen, dass die Hessen den Ausgleich erzielten: Torwart Dan Beutler. Mit ihm im Rücken gewannen die Aktionen des Meisters wieder mehr Sicherheit. Zudem taute nun Kapitän Sören Stryger auf, der den Ball im zweiten Durchgang reihenweise ins Netz zauberte. Nach einem Zwischenspurt glich die Partie einem Trainingsspielchen, während die hessischen Zuschauer enttäuscht die Halle verließen. Dafür versuchte sich Johnny Jensen auf der Spielmacher-Position – durchaus mit Erfolg. „Darauf hat er schon die ganze Saison gewartet“, schmunzelte Thorsten Storm.

 

HSG Wetzlar – SG Flensburg-Handewitt 21:29 (10:13)
HSG D/M Wetzlar: Geerken, Strzelec - Clößner (3), Roth (3), Sighvatsson (1), Kestawitz (3), Jörgensen (2), Kieselhorst, Alvanos (1), Golic (5/1), Schmidt, Lex (1), Monnberg (2)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (22/2 Paraden) – Solberg, Palmar (2), Lackovic (4), Pries, Jensen (3), Christiansen (5/1), Klimovets (6), Johannsen, Stryger (8), Lijewski (1), Boldsen
Schiedsrichter: Ehlers/ Schnare (Köln/Sieg); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Jörgensen 2 - Lackovic 2, Klimovets 2); Siebenmeter: 3/1:1/1 (Beutler hält gegen Golic und Schmidt); Zuschauer: 3400
Spielfilm: 2:1 (5.), 2:4 (9.), 5:5 (14.), 5:9 (20.), 8:10 (26.) – 12:13 (32.), 15:16 (39.), 15:18 (41.), 16:21 (45.), 17:25 (52.), 18:27 (55.), 19:29 (58.)

 

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