Stripes
Stripes
Archiv

Bundesliga: SG bleibt dem THW Kiel im Nacken

Die SG Flensburg-Handewitt verteidigte mit einem 35:29 (15:11) gegen den SC Magdeburg ihren Heimnimbus und blieb auch zum 28. Mal bei einem Bundesliga-Event in der Campushalle ungeschlagen. Aber noch viel wichtiger: Der Deutsche Meister zog nach Pluspunkten mit dem THW Kiel gleich. „Ich sehe uns wieder ganz gut im Rennen“, atmete SG-Geschäftsführer Thorsten Storm durch. „Das schwerste der letzten Heimspiele haben wir gewonnen.“
„Die Punkte müssen in der Hölle Nord bleiben“, forderte Hallen-Moderator „Holzi“ Holst vor dem Anpfiff – und die Zuschauer auf den Sitzplätzen antworteten mit dem „Hissen“ der Schleswig-Holstein-Farben. Aber schon nach wenigen Augenblicken war klar, dass sich die Magdeburger nicht kampflos geschlagen geben würden. Die Mittelverteidiger Steffen Stiebler und Sigfus Sigurdsson brummten bereits in den ersten Minuten jeweils eine Zeitstrafe auf der Bank ab.
Die SG kam nur schwer in Tritt. „In den ersten 15 Minuten können wir uns bei Jan Holpert bedanken, dass wir nicht wirklich in Rückstand gerieten“, beobachtete SG-Trainer Kent-Harry Andersson. Vorne traf zunächst nur Lars Christiansen, der sein 400. Pflichtspiel im SG-Trikot bestritt. Nach einer Viertelstunde lief der Ball besser, während sich die Abwehr immer mehr festigte. Die Magdeburger „Tor-Maschine“ Karol Bielecki hatte die 6:0-Deckung gut im Griff. So verwandelte sich ein 9:9 in ein 14:9. Beruhigt schritten die Fans zum Pausentee. „Mit so einem Jan Holpert im Tor kann man eigentlich gar nicht verlieren“, stellte der ehemalige SG-Coach Anders Dahl-Nielsen fest.
In der Kabine hatte SCM-Trainer Alfred Gislason aber einen neuen Plan geschmiedet. Mit Yves Grafenhorst in der Spitze ließ er nun immer zwischen einem 5:1- und einem 6:0-System wechseln, um den Rhythmus der SG zu stören. Das glückte. Zudem taute Karol Bielecki nun auf. Beim 17:17 floss der Angstschweiß tausendfach in der Campushalle. Würden der SG nun die Fälle davonschwimmen?
Die Mannen um Glenn Solberg ließen sich von der Unruhe aber nicht anstecken. Schließlich gab es einen „Schokoladen-Spielzug“: Marcin Lijewski auf Andrej Klimovets! „Ein so gutes Kreisspiel hatte der Rückraum in dieser Saison noch nicht gezeigt“, jubelte Kent-Harry Andersson. Die SG gewann wieder Oberwasser und brachte den Sieg nach Hause. Selbst die rote Karte für „Handballgott“ Johnny Jensen ließ nichts mehr anbrennen. Die Einstimmung für das Wochenende war gelungen. „Wir holen den DHB-Pokal und werden Deutscher Meister“, sangen die SG-Anhänger.


Überragend: Andrej Klimovets war kaum zu stoppen.



SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 35:29 (15:11)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (22/2 Paraden) - Solberg (1), Lackovic (5), Jensen, Christiansen (8/3), Klimovets (9), Stryger (5), Lijewski (5), Boldsen (2)
SC Magdeburg: Bitter (8 Paraden), Friedrich (3 Paraden) - Vugrinec (3), Schöne (3), Bielecki (9/3), Sprenger (4), Theuerkauf (4), Stiebler, Grafenhorst (3), Abati (1/1), Kuleschow (2), Sigurdsson, Kretzschmar
Schiedsrichter: Prang/ Reichl (Bergheim/ Köln); Zeitstrafen: 10:14 Minuten (Jensen 6, Klimovets 2, Lijewski 2 – Bielecki 6, Stiebler 4, Grafenhorst 2, Sigurdsson 2); Rote Karte: Jensen (49., dritte Hinausstellung), Bielecki (60., dritte Hinausstelung); Siebenmeter: 3/3:6/4 (Abati und Theuerkauf scheitern an Holpert); Zuschauer: 6000 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:4 (8.), 5:4 (11.), 7:8 (18.), 9:9 (19.), 14:9 (26.) – 16:15 (35.), 17:17 (38.), 21:17 (41.), 22:20 (43.), 24:20 (46.), 26:21 (48.), 29:27 (56.), 32:29 (58.)

 

 

Weitere Berichte
14.4.2005 - Qualität in den entscheidenden Momenten (sh:z; Jan Wrege)
13.4.2005 - Meister schüttelt die Gladiators ab (Flensborg Avis; Volker Metzger)
12.4.2005 - Flensburg hat weiter Titelverteidigung im Blick (NDR)
11.4.2005 – Spitzenspiel nach drei Wochen Pause (Homepage)